Blechen wird jedoch jener Linzer müssen, der gestern um 8 Uhr mit 155 Stundenkilometern zum Hörschinger Airport durchstartete. Nach kurzem Zwischenstopp konnte er zwar noch wegfliegen, aber der Zahlschein wird ihm nachflattern.
„Wenn wir einen Temposünder aufhalten, verliert er mehr Zeit, als wenn er jedes Tempolimit einhält“, wundert sich Oberst Josef Reiter von der Landesverkehrsabteilung über einen Fall am Samstag: „Wir haben um 16.50 Uhr in Traun einen Schnellfahrer gestoppt, der um 17 Uhr in Amstetten bei einer Eröffnung sein sollte das war nie zu schaffen.“
Ertappte Temposünder erweichen weniger mit beruflichem Termindruck als mit privatem Familienstress die Herzen der Gesetzeshüter: „Mein Kind steht auf der Straße“, drängen oft Mütter und Väter zur Eile, wenn sie ihre Sprösslinge verspätet von Leihopas, Tagesmüttern oder Kindergärten abholen. Zu einer Hochzeit nach Slowenien bretterte ein Passat-Fahrer (26) Sonntag früh mit satten 240 km/h über die Salzburger Autobahn.
„Jedes Familienfest, jede Kranken- oder Raubersg`schicht wird als Ausrede hergenommen, aber überprüfen tun wir`s nicht“, meint Reiter, dass seine Beamten „halt auch noch ein bissl Mensch bleiben sollen“. Die Technik wird ohnehin immer unbarmherziger: Seit die vernetzten digitalen Radarboxen die Fotoapparate ersetzen, ist die Anzahl der Anzeigen um 40 Prozent gestiegen.
Foto: Christof Birbaumer
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