Die Sonde soll in ihrer etwa einjährigen Mission über der Mondoberfläche kreisen und Daten zur Entstehung und Entwicklung des Mondes liefern. Rund 15 verschiedene Messinstrumente und Beobachtungsgeräte sollen die mineralische Zusammensetzung des Mondes ermitteln und magnetische Phänomene aufklären. Mit an Bord von "Selene": eine hochauflösende TV-Kamera, die unter anderem auch filmen soll, wie die Erde über dem Mond aufgeht. Offiziell heißt die Raumsonde "Selene" (Selenological and Engineering Explorer), die Japaner gaben ihr aber den liebevollen Spitznamen "Kaguya" - in Anlehnung an den Namen einer japanischen Märchenprinzessin.
Erdtrabant birgt noch viele Rätsel
Das "Kaguya"-Programm kostet rund 55 Milliarden Yen (355 Millionen Euro), es ist nach Angaben der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA die größte Mondmission seit dem Apollo-Programm der USA. Der rund 380.000 Kilometer von der Erde entfernte Mond birgt für die Wissenschaft bis heute viele Rätsel. Die genauen Umstände seiner Entstehung, seine mineralische Zusammensetzung und das mögliche Vorhandensein von Wasser sind bisher nicht geklärt.
Mit dem "Kagoya"-Projekt hofft das asiatische Land nun auf neuen Schub für seine Weltraum-Ambitionen: Im Jahr 2012 soll ein japanischer Roboter auf der Mondoberfläche landen, auch menschliche Siedlungen auf dem Erdtrabanten zieht die japanische Raumfahrtagentur für die fernere Zukunft in Betracht.
Auch China und Indien wollen zum Mond
Neben Japan drängen auch andere asiatische Staaten ins Weltall: Indien kündigte im September ein eigenes Raumfahrtprogramm an und will eigene Astronauten ins All schicken. China startete 2003 seine erste bemannte Weltraummission und war damit nach der Sowjetunion und den USA der dritte Staat, der einen bemannten Raumflug organisierte.
Foto: Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA)
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