Gentechnologie

Lachseltern bringen Forellenkinder zu Welt

Wissenschaft
18.09.2007 16:09
Diese Methode könnte den Artenschutz für bedrohte Tierarten revolutionieren: Forschern der Universität Tokio ist es gelungen, Spermienstammzellen von Forellen in Lachsen heranreifen zu lassen. Die Lachsmutter hat daraufhin ein gesundes Forellenkind zur Welt gebracht, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe. In Zukunft wollen die Wissenschafter damit bedrohte Fische vor dem Aussterben bewahren.

Goro Yoshizaki und sein Team von der Tokioter Universität für Marine Wissenschaft und Technologie konnten in Versuchen mit Lachsen und Forellen bereits einen Erfolg feiern. Das Wissenschaftsteam hatte Lachsen erfolgreich Zellen von Forellen eingepflanzt, um Forellensperma zu bekommen. Dieses Sperma wurde anschließend mit Forelleneiern verbunden.

Lachse gebären Forellen
Nun haben die Forscher noch einen weiteren Schritt gewagt und gezeigt, dass Lachse nicht nur Väter, sondern auch Mütter von Forellen sein können. Dazu hatten die Forscher sterile Masu-Lachs-Embryonen (Oncorrhynchus masou) genommen und ihnen Spermatogonien von Regenbogenforellen (Oncorrhynchus mykiss) eingepflanzt. Spermatogonien sind Samenzellen in einem frühen Entwicklungszustand, die noch Eigenschaften von Stammzellen aufweisen.

Die Nachkommen waren fruchtbare Forellen, die ebenso gesunden Nachwuchs erzeugen konnten. Experten wie David Penman, ein Fisch-Genetiker am Institut für Aquakultur der britischen University of Stirling, sieht in der Methode eine Chance zur Erhaltung von genetischem Material bedrohter Fischarten. Spermatogonien könnten sehr einfach erhalten werden, erklärt Penman. Fischeier lassen sich nämlich aufgrund ihrer Größe und ihres Fettgehaltes nur sehr schlecht konservieren. "Die Eier sind sehr groß und haben dicke Dotter. Daher kann man sie nicht einfrieren", so Penman. Falls die Technologie von Yoshizaki besser und vor allem leichter anzuwenden ist, könne man auf die Konservierung der Eier verzichten.

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