McCanns entlastet?

DNA-Spuren sollen von den Zwillingen stammen

Ausland
19.09.2007 21:15
Das Ehepaar McCann könnte im Fall ihrer verschwundenen Tochter Madeleine entlastet werden: DNA-Spuren im Mietwagen sollen nicht von der Vierjährigen, sondern von ihren Geschwistern stammen, weitere Spuren sollen von einer Sandale des Kindes sein. Unterdessen sind drei Polizisten aus Portugal in Großbritannien eingetroffen, um die Ermittlungen gemeinsam mit den britischen Behörden weiterzuführen, weitere Verhöre der McCanns sind nicht geplant. Jedoch soll in Portugal selbst eine neue Suchaktion nach der Leiche des Kindes gestartet werden. Außerdem wurde bekannt, dass zwei Priester vermutlich bei einer Beichte der McCanns die Wahrheit erfahren haben.

Seit Mai ist das blonde Mädchen aus Großbritannien verschwunden. Seit etwa zwei Wochen gelten seine Eltern Kate und Gerry McCann als Verdächtige, die etwas mit dem Verschwinden ihrer vierjährigen Tochter aus einer Ferienanlage zu tun haben könnten.

Laut Freunden und der Familie der McCanns gehen die Ermittler davon aus, dass Maddies Eltern den Unfalltod ihrer Tochter verschuldet und dann deren Leiche beseitigt hätten. Die McCanns beteuern bis heute, sie hätten mit dem Verschwinden ihrer Tochter nichts zu tun. Sie sind nach eigenen Angaben davon überzeugt, dass die damals Dreijährige aus der Ferienwohnung an der Algarve entführt wurde, während sie mit Freunden beim Abendessen in einem nahe gelegenen Restaurant saßen.

DNA-Spuren von Windeln der Zwillinge
Als Indiz wurden immer wieder DNA-Spuren genannt, die im 25 Tage nach dem Verschwinden gemieteten Mietwagen der Familie gefunden wurden. Laut „Sun“ sollen die DNA-Spuren aber nicht von Madeleine stammen, sondern von den jüngeren Geschwistern des Mädchens. Die Spuren sollen durch Windeln der Zwillinge Sean und Amelie (2) in den Kofferraum des Renault Scenic gekommen sein. Die DNA der Zwillinge ist der von Madeleine sehr ähnlich.

Weitere DNA-Spuren könnten von schweißgetränkten Sandalen stammen, die Madeleine gehören. Als die Familie im Juni in eine andere Wohnung in dem Ferienort Praia da Luz gezogen ist, hat das Paar die Sandalen und andere Gegenstände ihrer Tochter im Kofferraum übersiedelt. 

Portugiesische Ermittler in Großbritannien
Seit Dienstag befinden sich drei Ermittler aus Portugal in Großbritannien. Sie sollen die Liste der noch offenen 40 Fragen, die die McCanns bei ihren Verhören in Portugal verweigert hatten, bei sich haben, um sie der britischen Polizei zu übergeben. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es allerdings keine neuen Erkenntnisse, die "neue Verhöre rechtfertigten", teilte der Staatsanwalt Luis Bilro Verao am Mittwoch mit

Große Suchaktion nach Leiche
In Portugal trifft die Polizei nach Angaben der Zeitung "Diario de Notícias" Vorbereitungen zu einer größeren Suchaktion mit dem Ziel, die Leiche des Mädchens zu finden. Dabei sollen die Umgebung der Ferienanlage und ein Waldgebiet im Norden des Bezirks Lagos abgesucht werden. Wann damit begonnen werden soll, war nicht bekannt.

Wissen zwei Priester die Wahrheit?
Die portugiesische Justiz soll sich Aufschlüsse über den Fall von zwei Priestern erhoffen, bei denen die McCanns nach dem Verschwinden ihrer Tochter gebeichtet haben sollen. Der anglikanische Priester Vater Hubbard sowie der katholische Pfarrer Vater Jose Manuel Pacheco sind durch das Beichtgeheimnis gebunden und werden kaum aussagen.

Interview der Eltern
Unterdessen gaben die Eltern ihr erstes Interview seit ihrer Rückkehr aus Portugal am 9. September. Sie sprächen "ständig" mit den Zwillingen über Madeleine, sagten sie. "Es ist kein Tabuthema", betonte der Vater Gerry McCann. Sie würden ihnen zu verstehen geben, dass Madeleine "gerade nicht hier" sei. Sean und Amelie seien von Madeleines Spielsachen und Fotos umgeben. "Wir versuchen nicht, sie von Madeleine abzuschirmen."

Untersuchungsrichter äußert sich nicht
Die portugiesische Justiz will sich unterdessen trotz öffentlichen Drucks auch weiterhin nicht zum Fall Maddie äußern: Der Richterrat lehnte am Dienstag einen Antrag des zuständigen Untersuchungsrichters Pedro Frias ab, sein Schweigen über die Ermittlungen brechen zu dürfen. In einer Erklärung betonte das Gremium, zum derzeitigen Zeitpunkt sei es nicht Aufgabe des Richters, die Öffentlichkeit zu informieren.

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