Licht an, Licht aus?!

EU-Kommission will Tagfahrlicht ab 2010

Österreich
13.09.2007 14:27
Während das verpflichtende Fahren mit Licht am Tag in Österreich gerade abgeschafft wird, wälzt die EU-Kommission genau gegenteilige Pläne. Industriekommissar Günter Verheugen möchte ab 2010 für alle neuen Pkw und kleinen Lieferwagen ein automatisches Tagfahrlicht vorschlagen.

Die Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen, wie ein Verheugen-Sprecher in Brüssel sagte. Beschlossen werden müsste der Plan Ende November im internationalen Gremium für Standards in der Autoindustrie (UN/ECE).

Der Vorschlag der EU-Kommission im Detail: Ab 2010 sollen sämtliche neuen Pkw-Typen mit einem automatischen Tagfahrlicht ausgestattet werden. Dieses soll etwas schwächer sein, als das normale Abblendlicht und weniger Energie brauchen, wie der Verheugen-Sprecher versichert. Außerdem soll ein Sensor dafür sorgen, dass bei eintretender Dunkelheit oder bei Einfahrt in einen Tunnel automatisch das Abblendlicht aktiviert wird.

Die Generaldirektion für Energie und Transport der EU-Kommission hatte bereits vor einem Jahr die Einführung eines Tagfahrlichtes für neue Autos, kombiniert mit der Verpflichtung zum Fahren mit Abblendlicht für ältere Fahrzeuge empfohlen. "Forschungsergebnisse zeigen, dass das Tagfahrlicht helfen könnte, zwischen 1.200 und 2.000 Leben pro Jahr auf europäischen Straßen zu retten", heißt es in einer mit 1. August 2006 datierten Studie. Umgesetzt wurde diese Empfehlung bisher nicht. Von Verkehrskommissar Jacques Barrot war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.

In dem Papier wurden außerdem unterschiedliche Vorschläge für das Fahren mit Licht am Tag durchgerechnet. Ergebnis: Das nun von Verheugen vorgeschlagene automatische Tagfahrlicht mit einer Lichtstärke zwischen Stand- und Abblendlicht würde zusätzliche Umweltkosten von knapp über sechs Mio. Euro pro Jahr verursachen, dazu kämen weitere Kosten für Benzin-, Lampen- und Installation. Unterm Strich würden die Einsparungen durch die verringerte Unfallzahl (38,4 Millionen Euro) die Gesamtkosten der Maßnahme (rund 27 Millionen Euro) jedoch mehr als ausgleichen, heißt es in der Studie.

Durchgerechnet wurden auch die Auswirkungen der europaweiten Einführung des verpflichtenden Fahrens mit Abblendlicht am Tag (also des österreichischen Modells). Die Umweltkosten werden mit 12,6 Millionen Euro fast doppelt so hoch angesetzt, wie beim vergleichsweise energiesparenden Tagfahrlicht. Allerdings überwiegen auch in diesem Fall die Einsparungen durch die verringerte Unfallzahl (47 Millionen Euro) die Mehrkosten (rund 30 Millionen Euro).

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