Seit Anfang Juni arbeitete der Tscheche auf der Starkenburger Hütte in 2237 Meter Seehöhe. "Dienstag früh, an seinem freien Tag, stieg er wie immer ins Tal ab. Er wollte spätestens Mittwoch früh wieder zurück sein", berichtet Hüttenwirt Martin Tanzer der "Krone". Doch Dienstagnachmittag gab es in Tirols Bergen einen gewaltigen Wintereinbruch.
Der Tscheche nahm die letzte Gondelbahn in das Gebiet der Schlick und wollte von dort den eineinhalbstündigen Aufstieg bis zur Hütte in Angriff nehmen: bei Nebel und starkem Schneetreiben!
Hubschraubereinsatz unmöglich
"Er wurde noch von zwei Deutschen überholt, die spätabends bei uns auf der Hütte eintrafen. Sie berichteten von äußerst schlechten Bedingungen. Über ihr Treffen mit unserem Koch erzählten sie erst am Mittwoch, als sie von seiner Abgängigkeit erfuhren." Inzwischen war längst eine Suchaktion gestartet worden, an der sich neben Bergrettern aus Neustift im Stubaital auch Alpinpolizisten beteiligten. Ein Hubschraubereinsatz war wegen des Wetters unmöglich.
Erst nach einer Peilung des Mobiltelefons konnte das Suchgebiet nach dem Vermissten eingeschränkt werden. Eine Hundestaffel der Polizei, die sich im Stubaital zu einer Übung aufhielt, fand den Tschechen: Er lag tot im Schnee - neben seinem Rucksack. Den Weg hatte er um 200 Meter verfehlt.
Von Günther Krauthackl
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