Ende der Visite

Das war der Papstbesuch in Österreich

Österreich
11.09.2007 18:40
Kurz nach 20 Uhr hat Papst Benedikt XVI. am Sonntagabend seine Heimreise mit einer AUA-Maschine angetreten. Der dreitägige Österreich-Besuch endete unspektakulär, aber herzlich. Der Pontifex verabschiedete sich am Flughafen Wien-Schwechat mit einem "aufrichtigen, herzlichen Vergelt's Gott". Vor seinem Abflug würdigte er im Rahmen der Verabschiedungszeremonie Österreich einmal mehr als "lebendige Mitte Europas". Bundespräsident Heinz Fischer sagte dem Papst zum Abschied: "Auf Wiedersehen, Eure Heiligkeit". Krone.at bringt die besten Bilder und alle Infos zum Papstbesuch.

Am dritten und letzten Tag seines Österreich-Besuchs hatte Papst Benedikt XVI. beim Sonntagsgottesdienst im Wiener Stephansdom und dem anschließenden Angelusgebet am Stephansplatz ein Plädoyer für eine christlich geprägte Sonntagskultur gehalten. Am späten Nachmittag traf der Pontifex dann zu einem Kurzbesuch im Stift Heiligenkreuz ein, wo er mit den Mönchen eine Liturgie mit Gregorianischen Chorälen feierte. Anschließend ging es zurück nach Wien, wo im Wiener Konzerthaus eine Begegnung des Papstes mit ehrenamtlichen Mitarbeitern in gemeinnützigen und kirchlichen Einrichtungen der letzte Programmpunkt des Österreichbesuchs von Benedikt XVI. war.

Papst würdigte Freiwillige und Ehrenamtliche
Bei dem Treffen hat der Ponitfex die "ausgeprägte Kultur der Freiwilligkeit in Österreich" gelobt. Die Begegnung im Konzerthaus wurde mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner umrahmt. Bundespräsident Heinz Fischer betonte in seiner Rede, dass Österreich ein Sozialstaat sei. Das beste Sozialsystem könne aber nicht in jeder denkbaren Lebenssituation Abhilfe schaffen.

"Ehrenvoller Sprechfehler" von Fischer
Bundespräsident Heinz Fischer ist bei seiner Rede auch ein - wie er es selbst nannte - "ehrenvoller Sprechfehler" unterlaufen. Er sprach dem Papst seinen Dank für die Begegnung mit Ehrenamtlichen aus - "im Einvernehmen mit seiner Eminenz Kardinal Dr. König ...". Fischer bemerktet seinen Lapsus sofort selbst, und verbesserte sich "im Einvernehmen mit seiner Eminenz Kardinal Dr. Schönborn". Fischer: "Bitte um Entschuldigung. Es war eine Verwechslung, ein Sprechfehler, aber ein ehrenvoller Sprechfehler."

Mit Benedikt kam der Regen nach Heiligenkreuz
Am Nachmittag hatte Benedikt XVI. zu seinem Blitzbesuch im Stift Heiligenkreuz Regen mitgebracht. Gejubelt wurde aber wie gewohnt, 15.000 Besucher haben die Erwartungen mehr als erfüllt. Im Konvoi traf die Limousine Benedikts XVI. knapp nach 16.30 Uhr im inneren Stiftshof ein. Der Großteil der Papst-Fans hatte allerdings am äußeren Stiftshof ausgeharrt, diese begrüßte der Heilige Vater dann von einem Erker aus.

Benedikt würdigt in Heiligenkreuz "Klösterreich"
In seiner Ansprache bezeichnete der Papst Klöster als "geistliche Oasen". Österreich sei, so Benedikt XVI., "wahrhaft Klösterreich". Weiters rief er die Mönche auf, die "Schönheit der Liturgie" zu pflegen. "Wo immer man bei liturgischen Besinnungen nur darüber nachdenkt, wie man Liturgie attraktiv, interessant, schön machen kann, ist Liturgie schon verfallen", warnte der Papst vor liturgischen Experimenten. Liturgie müsse aus dem "Hinschauen auf Gott" gestaltet werden.

Der Besuch des Papstes galt auch der "Päpstlichen Hochschule" in Heiligenkreuz, die seinen Namen trägt. Der Heilige Vater würdigte Heiligenkreuz als "profilierten Studienort", "wo eine vertiefte Verbindung von wissenschaftlicher Theologie und gelebter Spiritualität möglich ist".

Papst hält Plädoyer für Sonntagskultur
Beim Sonntagsgottesdienst im Wiener Stephansdom und dem anschließenden Angelusgebet am Stephansplatz hielt Benedikt der XVI. am Vormittag ein Plädoyer für eine christlich geprägte Sonntagskultur. "Ohne den Herrn und ohne den Tag, der ihm gehört, gerät das Leben nicht. Der Sonntag hat sich in unseren westlichen Gesellschaften gewandelt zum Wochenende, zur freien Zeit. Die freie Zeit ist gerade in der Hetze der modernen Welt gewiss etwas Schönes und Notwendiges. Aber wenn die freie Zeit nicht eine innere Mitte hat, von der Orientierung fürs Ganze ausgeht, dann wird sie schließlich zur leeren Zeit, die uns nicht stärkt und aufhilft", sagte der Papst beim Gottesdienst im Stephansdom.

"Tragt den Sonntag in die Welt hinein"
Wie bereits in seiner Predigt unterstrich der Heilige Vater auch beim anschließenden Angelusgebet am Wiener Stephansplatz den Sinn des Sonntags als Chance, "unser Leben 'loszulassen' und so das wahre Leben zu finden". Seine Appell an die Gläubigen: "Tragt den Sonntag mit seiner unermesslich großen Gabe in die Welt hinein!"

67.000 Menschen kamen zu den Papstauftritten
Nach offiziellen Angaben des Innenministeriums sind nur 67.000 Gläubige zu den öffentlichen Auftritten des Papstes in Wien, Mariazell und Heiligenkreuz gekommen. Erwartet wurden mehr als 100.000, das schlechte Wetter dürfte aber viele abgeschreckt haben.

Bilder: AP, APA/Helmut Fohringer, APA/Roland Schlager, APA/Herbert P. Oczeret, APA/Dragan Tatic, APA/Robert Jäger, APA/Hans Klaus Techt, APA/Barbara Gindl, APA/Harald Schneider

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele