Jahrhundertunwetter

14-Jähriger in Kärnten von Fels erschlagen

Österreich
29.08.2007 13:35
Weltuntergangsstimmung herrschte Dienstag in weiten Teilen Kärntens. Binnen Minuten gingen heftige Unwetter mit Hagelkörnern in der Größe von Golfbällen (Foto oben) nieder. Hunderte Dächer und Autos wurden durchlöchert, Straßen unterspült, in der Landwirtschaft wurden große Schäden angerichtet. Drei Menschen erlitten Kopfverletzungen, ein 14 Jahre alter Kärntner wurde getötet, als er bei einer Wandertour von herabstürzenden Felsbrocken getroffen wurde.

Der Schüler machte mit einem Freund, ebenfalls 14 Jahre alt, eine Wanderung in den so genannten Grafendorfer Graben in der Gemeinde Kirchbach. Als sie am steilen Osthang des Grabens von einem Gewitter überrascht wurden, kehrten die beiden Gudnersheimer um. Auf dem Rückweg löste sich etwa 40 Meter oberhalb der beiden in einer Felswand ein etwa einen Kubikmeter großer Felsbrocken. 

Während sich einer der beiden Jugendlichen in Sicherheit bringen konnte, suchte der zweite Schutz im Bereich eines Baumes. Am Weg dorthin wurde er jedoch von Teilen des Felsbrockens getroffen und dabei tödlich verletzt. Sein Freund rief mit dem Handy um Hilfe, die Retter konnten jedoch nur noch den Tod des 14-Jährigen feststellen.

Eine Million Euro Schaden
Die schweren Hagelunwetter, die am Dienstag über Teile Kärntens hinweggezogen sind, haben Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Am Donnerstag waren die Aufräumarbeiten voll im Gange, vor allem beschädigte Hausdächer mussten provisorisch abgedichtet werden, da für den Nachmittag erneut starker Regen angesagt war.

Die Spur der Verwüstung zieht sich über die Bezirke St. Veit/Glan, Völkermarkt und Wolfsberg, auch Villach-Land war zum Teil betroffen. Nach Angaben der Hagelversicherung sind 3.700 Hektar landwirtschaftliche Flächen betroffen, insbesondere Mais, Soja, Grünland und zahlreiche Glashäuser wurden geschädigt bzw. vernichtet. Der Schaden allein in der Landwirtschaft wird mit mehr als einer Million Euro beziffert.

Hunderte Autos "zerschossen"
Besonders stark betroffen waren die Bezirke St. Veit/Glan und Völkermarkt, aber auch aus Wolfsberg wurden Schäden gemeldet. Die golfballgroßen Hagelkörner beschädigten Hunderte Autos, zwei Autohäuser in St. Veit/Glan beklagen Schäden von einigen 100.000 Euro. Autoscheiben gingen zu Bruch, die Blechteile sind eingedellt. Zahlreiche Dächer wurden teils schwer beschädigt, die Höhe der Sachschäden war vorerst noch nicht abschätzbar.

Zahlreiche Straßen wurden vermurt, konnten aber alle noch am Dienstagabend wieder geräumt werden. Hunderte Feuerwehrmänner waren die ganze Nacht über im Einsatz, um Hindernisse von den Straßen zu räumen und Keller auszupumpen. Die Überflutungen waren vor allem darauf zurückzuführen, dass der Hagel sämtliche Abläufe und Gullys verlegte, der anschließende Regen konnte daher nicht in die Kanalisation abrinnen.

Steinlawine auf Burg Hochosterwitz
Auf der Burg Hochosterwitz, einem beliebten Ausflugsziel bei Launsdorf, ging eine Steinlawine nieder. Nach Angaben der Polizei war der Aufgang zur Burg aber bereits vorher gesperrt worden, verletzt wurde niemand.

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