Strafe

CO2-Malus ist für Voest unfair

Oberösterreich
26.08.2007 17:12
100 Millionen Euro Kohlendioxid-Strafen tun trotz Milliardengewinns weh – der Linzer Voest-Chef hat die Nase voll von der Wiener und Brüsseler Klimapolitik: Während sich sieben andere EU-Staaten mit Einsprüchen quer legten, nahm unser EU-Musterland widerspruchslos hin, dass unsere Schlote weniger rauchen dürfen und unsere Konzerne mehr brandeln müssen. Sodass Jobs wackeln könnten, wenn die Linzer Kokerei und drei Hochöfen nach China übersiedeln.

Die Voest und die OMV haben zwar die Hauptlast aufgebürdet bekommen, doch insgesamt werden 221 österreichische Großbetriebe dem EU-Emissionshandelssystem um 200 Millionen Euro mehr zu zahlen haben als bisher: Weil sie um zwei Millionen Tonnen weniger Treibhausgas pro Jahr in die Luft blasen sollen, müssen sie umso mehr CO2-Zertifikate à la Aktien von einer Börse zukaufen: Das Recht auf eine Tonne Luftverschmutzung kann derzeit noch um 19 Euro erworben werden, doch die verordnete Verknappung wird den Preis auf 50 Euro treiben.

Erhöhte Umweltstrafen und gesenkte Emissionsrechte treffen unsere vorbildlich saubere Voest, die mit 25.000 Mitarbeitern in Linz zwei Milliarden Euro investieren und 12,7 Millionen Jahrestonnen produzieren will. Ihre schärfsten Konkurrenten in Nord- und Westeuropa genießen aber den Wettbewerbsvorteil, vom CO2-Malus verschont zu bleiben.

„Österreich ist ohnehin vergleichsweise glimpflich davongekommen“, versucht der Sprecher des Umweltministers die Wogen zu glätten: Luftverpester in Lettland und Litauen müssten um die Hälfte mehr Strafen zahlen.

 

Foto: Chris Koller

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