Es gibt hinter den Gefängnismauern eine eigene Subkultur, die von Gewalt diktiert wird. Es kann alles beschafft werden, wenn man nur über das notwendige Kleingeld verfügt. Die Justizwachebeamten sind bis an die psychischen und physischen Grenzen belastet. Aber es ist in den vergangenen Jahren kein Ausbruch erfolgt.
Experiment mit Störsender
Der Sprecher von Justizministerin Maria Berger, Thomas Geiblinger, zur Handy-Problematik: "Wir versuchen gerade, einen Störsender zu installieren, um den Außenkontakt einzuschränken. Das Problem dabei ist, dass auch Telefone in der nahe gelegenen Donau-Universität in Krems gestört werden könnten. Alles ist noch in der Experimentierphase."
182 Häftlinge dürfen laut Justiz in den Zellen Computer benützen. Laut Rechnungshof ist die Zahl von Missbräuchen gestiegen. Bei einem Gefangenen, der wegen Vergewaltigung und Notzucht hinter Gittern sitzt, wurde eine Festplatte entdeckt. Ihr Inhalt: ein Film mit Vergewaltigungs- und Fesselungsszenen. Dazu Thomas Geiblinger: "Die Computer enthalten eine eingeschränkte Software, damit kein Kontakt zur Außenwelt aufgenommen werden kann."
Streit um Drogensuchhund
Einen kuriosen Streit gibt es zwischen der Justiz und der Strafanstalt Stein: Die Justizwache würde gerne einen eigenen Drogensuchhund einsetzen. Schon aus präventiven Gründen. Das Ministerium lehnt mit der Begründung ab: Man könne jederzeit Suchhunde von der Polizei anfordern.
Von Dieter Kindermann (Foto: Andi Schiel)
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.