Rechnungshof-Kritik

Häftlinge in Strafanstalt Stein mit Handys und PC

Österreich
23.08.2007 21:18
"Eine massive Gefährdung der Sicherheit", ortet der Rechnungshof in seinem neuesten Prüfbericht über die Strafanstalt Stein. Und zwar dadurch, dass immer mehr Häftlinge illegal Handys besitzen, also Kontakt zur Außenwelt aufnehmen können. Das ist laut oberster Kontrollinstanz auch durch Computer in Zellen geschehen.

Es gibt hinter den Gefängnismauern eine eigene Subkultur, die von Gewalt diktiert wird. Es kann alles beschafft werden, wenn man nur über das notwendige Kleingeld verfügt. Die Justizwachebeamten sind bis an die psychischen und physischen Grenzen belastet. Aber es ist in den vergangenen Jahren kein Ausbruch erfolgt.

Experiment mit Störsender
Der Sprecher von Justizministerin Maria Berger, Thomas Geiblinger, zur Handy-Problematik: "Wir versuchen gerade, einen Störsender zu installieren, um den Außenkontakt einzuschränken. Das Problem dabei ist, dass auch Telefone in der nahe gelegenen Donau-Universität in Krems gestört werden könnten. Alles ist noch in der Experimentierphase."

182 Häftlinge dürfen laut Justiz in den Zellen Computer benützen. Laut Rechnungshof ist die Zahl von Missbräuchen gestiegen. Bei einem Gefangenen, der wegen Vergewaltigung und Notzucht hinter Gittern sitzt, wurde eine Festplatte entdeckt. Ihr Inhalt: ein Film mit Vergewaltigungs- und Fesselungsszenen. Dazu Thomas Geiblinger: "Die Computer enthalten eine eingeschränkte Software, damit kein Kontakt zur Außenwelt aufgenommen werden kann."

Streit um Drogensuchhund
Einen kuriosen Streit gibt es zwischen der Justiz und der Strafanstalt Stein: Die Justizwache würde gerne einen eigenen Drogensuchhund einsetzen. Schon aus präventiven Gründen. Das Ministerium lehnt mit der Begründung ab: Man könne jederzeit Suchhunde von der Polizei anfordern.

Von Dieter Kindermann (Foto: Andi Schiel)

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