Sendung eingestellt

ORF räumt das “Extrazimmer”

Österreich
23.08.2007 19:26
Der ORF räumt sein „Extrazimmer“. Die kontroverse aber dennoch quotenarme Diskussionsrunde, in der geraucht und Alkohol konsumiert werden durfte, wird nun endgültig eingestellt. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sieht „die Erwartungen nicht in ausreichendem Maß erfüllt“. „Im Herbst startet eine neue Diskussionssendung“, kündigte Wrabetz an. Damit meint er wohl die kolportierte Neuauflage des „Club 2“, die bald auf Sendung gehen soll.

Dem Aus für den Talk mit dem alternierenden Moderatoren-Duo Dodo Roscic und Christian Seiler und diversen Gast-Journalisten sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens war ein Tauziehen um die Programmierung vorangegangen.

Selbst der Nordpol interessierte die Österreicher mehr als „Extrazimmer“
Am Dienstag gab die ORF-Pressestelle kurzfristig die Absetzung der aktuellen Ausgabe des „Extrazimmers“ bekannt und kündigte stattdessen einen arktischen Themenabend im „Weltjournal“ an. Nachdem Direktor Wrabetz und sein Team am Donnerstag die Quotenbilanz der Programmänderung analysierten, wurde das „Extrazimmer“ schließlich endgültig versenkt.

Seherzahlen und Marktanteile für „Weltjournal spezial“ und „Weltjournal Talk“ lagen - auch ohne prominenter Besetzung, dafür mit einer eingekauften Doku des fabelhaften BBC-Fernsehkochs Stefan Gates - über jenen des „Extrazimmers“. „Man hat gestern gesehen, dass man mit sehr ernsten und seriösen Gesprächen über ernste Dinge auch sehr gute Erfolge erzielen kann“, so Wrabetz. „Wir haben uns daher entschieden, nicht einen Relaunch beim ‚Extrazimmer’ vorzunehmen, sondern im Herbst gleich einen neuen Talk zu starten.“

Wrabetz hält weiter zu Lorenz
An seiner Vertrauensbasis zu Programmdirektor Wolfgang Lorenz ändere sich deshalb nichts, sagte Wrabetz. Aber schon bei der desaströsen Daily-Sitcom „Mitten im Achten“ zog der Generaldirektor angesichts immer laut werdender Kritik die Entscheidung für die Einstellung der Serie gegen seinen Programmdirektor durch.

Und das war nicht der erste Fauxpas: Wenige Tage nach der „großen Reform“, die am 10. April über die Bühne ging, musste man auf ORF 2 mit der in Windeseile aufgestellten Service-Sendung „Sommerzeit“, die Fehlprogrammierung mit der Telenovela „Wege zum Glück“, die die beiden Service-Sendungen „Heute in Österreich“ und „Konkret“ im Vorabend quotenverlustreich trennte, ausbügeln.

Ob Wrabetz beim Aus für das „Extrazimmer“ zum Instrument der Weisung greifen musste, lässt er offen. „Interne Vorgänge kommentiere ich nicht. Ich trage als Alleingeschäftsführer die Verantwortung und habe entschieden“, so Wrabetz zur Austria Presseagentur .

„Club 2“-Revival: Jetzt sind Oberhauser und Co. am Zug
Nach Wolfgang Lorenz und der Programmdirektion dürfen sich nun Elmar Oberhauser und seine Informationsdirektion am Talk abseits der politischen Diskussion (besagte „Club 2“-Neuauflage) versuchen. Dass es zwischen Lorenz und Oberhauser einen Machtkampf gebe, verwies Wrabetz ins Reich der Fantasie. Das wäre eine „bedauerliche Interpretation“. Vielmehr gebe es eine „sachbezogene, friktionsfreie Zusammenarbeit fern jedes Machtkampfes“.

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