Schwitzen für Elvis

Fans besuchen den “King” an seinem 30. Todestag

Ausland
16.08.2007 18:25
Mit leuchtenden Kerzen in der Hand und mit Geschenken für ihr Idol sind zehntausende Fans aus aller Welt zum 30. Todestag von Elvis Presley zu seinem Grab in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee gepilgert. Ab Mitternacht strömten die Menschen am Donnerstag durch die Tore von Elvis' Villa "Graceland", wo der ehemalige "King of Rock'n Roll" im Familiengrab der Presleys neben dem Swimming-Pool bestattet liegt. Die brütende Hitze forderte ein Todesopfer: Eine 67-jährige Frau starb in einem Wohnwagen neben dem Grab ihres Idols.

Mit Teddybären und Rosen warteten die Fans geduldig in langen Schlangen, um dem legendären Sänger am Grab die Ehre zu erweisen. Traurige Elvis-Songs begleiteten sie auf ihrem Weg vorbei an den weißen Säulen am Eingang der voll erleuchteten Villa.

Die Fans befestigten Schilder mit Aufschriften wie: "Ich werde Elvis für immer lieben" oder "Elvis = Weltfrieden" am Eingangstor. An der Straße nach "Graceland" errichteten mehrere Verehrer des Sängers ausgefallene Gedenkstätten aus handgeschriebenen Widmungen und selbst gebastelten Gegenständen.

67-Jährige in der Hitze gestorben
Wegen der extrem hohen Temperaturen mussten im Verlauf des Tages mehrere Fans medizinisch behandelt werden. Sie warteten viele Stunden in der aufkommenden Hitze, um als Erste dem "King" die Ehre zu erweisen.

Eine 67-jährige Frau aus New Jersey starb auf einem Campingplatz in der Nähe von „Graceland“. Die Elvis-Anhängerin wurde tot in ihrem Wohnwagen aufgefunden. Sie hatte einem Gerichtsmediziner zufolge chronische Gesundheitsprobleme, die aber möglicherweise erst durch die Hitze zum Tod führten. Elvis starb am 16. August 1977 im Alter von nur 42 Jahren in einem Badezimmer von Graceland an Herzversagen.

Imitatoren und Gedenk-T-Shirts
Aber nicht nur Anhänger des Sängers waren zu seinem dreißigsten Todestag gekommen: Mit dem Namen Elvis Presley wird trotz seines Todes oder gerade deswegen eine Menge Geld verdient. Im klimatisierten Besucherzentrum tauschten Elvis-Imitatoren Erfahrungen über ihre Kostüme aus. An Souvenir-Ständen konnten sich Fans mit T-Shirts versorgen, die Presley für "30 großartige Jahre dankten".

Kritik an Nachlassverwaltung des "King"
Elvis war nach einer fulminanten Karriere am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahre an den Folgen von Medikamentenmissbrauch gestorben. Danach wurde das Anwesen "Graceland", in dem er 20 Jahre lang mit seiner Familie gelebt hatte, in ein Museum umgewandelt. 600.000 Fans besuchen jährlich das luxuriöse Anwesen, auf dem man für umgerechnet 50 Euro eine Tour in die Vergangenheit des Rockmusikers machen kann. Die französische Zeitung "Le Monde" kritisierte, dass auf dem Anwesen nur "das Image des guten Amerikaners" ausgeschlachtet werde, sein gesellschaftlicher Stellenwert und seine Musik in dem kitschigen Museums-Haus jedoch keinen Platz fänden.

Elvis noch immer Spitzenverdiener
Die Musik hat dagegen ihren fixen Platz in der Branche: Auch 30 Jahre nach seinem Tod zählt Elvis immer noch zu den Spitzenverdienern, seine Alben wurden über eine Milliarde Mal verkauft. Die Einnahmen aus Lizenzen und Souvenirverkäufen brachten dem Unternehmen Elvis Presley Enterprises im vergangenen Jahr 48 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) ein. Am Todestag hat Elvis' Tocher Lisa Marie Presley (39) ein spezielles Duett mit ihrem Vater aufgenommen. Die Ballade "In the Ghetto", bei der ihre Stimme untergemischt wurde, wird im Internet zu kaufen sein und soll einem Obdachlosen-Projekt in New Orleans zu Gute kommen.

Mindestens 65 mal Elvis in Österreich
Möglicherweise ist es gerade diese soziale Ader, die Elvis seinen Fans immer nahe bleiben ließ. Sie glauben an den berühmten Satz: "Elvis lebt". Wenn nicht auf der Erde, dann wenigstens im Himmel. Ein Gemälde eines Fan-Clubs aus Denver zeigt Elvis in seinem Las-Vegas-Kostüm im Himmel - in inniger Umarmung mit Jesus. Und in Österreich wurden immerhin allein im vergangenen Jahr noch fünf Kinder auf den Vornamen "Elvis" getauft - insgesamt gibt es ihn noch mindestens 65 Mal in Österreich. Der Mythos stirbt zuletzt.

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