Nur kurze Schonfrist

Klima: Rekordwärme droht “erst” ab 2010

Wissenschaft
10.08.2007 11:13
Das kommende Jahrzehnt bringt laut einem neuartigen Klimamodell britischer Forscher weitere Hitze-Rekorde: Nach den Berechnungen von Doug Smith und seinen Kollegen wird sich die Erwärmung in den kommenden Jahren vielerorts zunächst verlangsamen, dann aber rasant beschleunigen. Mindestens die Hälfte der Jahre von 2010 bis 2014 wird wärmer als das weltweit bisher heißeste Jahr 1998!

Das Modell, das die Wissenschafter vom Exeter Hadley Center im Journal „Science“ vorstellten, bezieht außer dem von Menschen verursachten Treibhauseffekt auch Daten über natürliche Klimaschwankungen in den Ozeanen und der Atmosphäre ein, die in andere Klimamodelle noch nicht eingeflossen sind.

2007 war bisher ein Jahr der Rekorde
Der UN-Wetterorganisation WMO zufolge brachte bereits das heurige Jahr mehrere Klimarekorde: Die Oberflächentemperatur an Land war im Jänner und April so hoch, wie noch nie in diesen Monaten seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1880. Im Jänner war sie 1,89 Grad Celsius höher als im Durchschnitt, im April waren es 1,37 Grad.

Auch in weiteren Erdregionen hat es zahlreiche Extremereignisse gegeben: In Südchina gingen Anfang Juni ungewöhnlich heftige Regenfälle nieder, von den Überflutungen waren 13,5 Millionen Menschen betroffen. In England und Wales ist die Periode von Mai bis Juli die nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1766 gewesen. Die britischen Forscher um Doug Smith errechneten, dass es 2014 weltweit im Schnitt voraussichtlich um 0,1 bis 0,5 Grad wärmer sein wird als 2004.

El Nino und Co. halten uns nur noch wenige Jahre kühl
Die meisten Klimamodelle berücksichtigen nach Angaben der Forscher vor allem äußere Klimafaktoren wie menschengemachte Treibhausgase, Schwebeteilchen in der Luft oder Veränderung der Sonnenstrahlung. Ihr neues Modell namens DePreSys (Decadal Climate Prediction System) hat zusätzlich auch viele Variationen innerhalb des Klimageschehens aufgenommen, etwa das Phänomen El Nino sowie langjährige Schwankungen der Wasserzirkulation und der Wärmespeicherung in den Ozeanen. Diese Variablen werden die menschengemachte Erderwärmung in den kommenden Jahren zum Teil aufheben - allerdings nur vorübergehend. Danach steigt die Temperatur stark.

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