Köpferollen

Spitzenpositionen beim Heer neu ausgeschrieben

Österreich
10.08.2007 12:46
"Es handelt sich um keine Umfärbungsaktion, um kein Misstrauen gegenüber den Betroffenen", versicherte Verteidigungsminister Darabos gegenüber der "Krone". Alle Spitzenpositionen in seinem Ressort - insgesamt 21 - werden neu ausgeschrieben: vom Generalstabschef bis zu den Sektionschefs. Die Spitzenoffiziere sind auf Zeit bestellt - auf fünf Jahre. Ihre Verträge laufen am 30. 11. 2007 aus.

Normalerweise werden diese Dienstverhältnisse automatisch verlängert. Vorausgesetzt, der Spitzenbeamte hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Warum es in seinem Ressort jetzt anders gehandhabt wird, erklärt Norbert Darabos damit: "In der Bundesheerreform ist vorgesehen, die Zentralstelle, also das Ministerium, zu verschlanken." Und nach einer Gedankenpause: "Wir denken laut darüber nach, die Zahl der Sektionen zu verringern. Dafür aber die Kräfte zu bündeln."

Deshalb die neue Ausschreibung. Jeder kann sich neu bewerben. "Nochmals: Das ist kein Misstrauen jenen gegenüber, die jetzt Spitzenfunktionen bekleiden, sondern eine Chance", versichert Norbert Darabos. "Es wird kein Vakuum entstehen, das Bundesheer wird nicht führungslos sein", fügt er noch hinzu. Die Verträge laufen also weiter bis zu dem Zeitpunkt, wo ein allfälliger Wechsel erfolgt.

Der Verteidigungsminister grundsätzlich: "Wir werden die Zentralstelle insgesamt schrittweise verkleinern. In Absprache mit der Personalvertretung werden dafür Sozialpläne entwickelt. Es braucht keiner um seinen Arbeitsplatz zu fürchten. Ich möchte die Heeresreform, die mein Vorgänger Günther Platter eingeleitet hat, mit Vehemenz fortsetzen."

Natürlich argwöhnt die Opposition, dass es jetzt an der Spitze des Verteidigungsministeriums zu einer Umfärbung kommt. FPÖ-Wehrsprecher Fichtenbauer spricht von "blauen Briefen", einem Kahlschlag usw. Aber Norbert Darabos bleibt dabei: "Davon kann keine Rede sein, alles wird durchschaubar erfolgen." Die Bundesheerreform soll wie geplant durchgeführt werden: Die Kommanden sind von sechs auf zwei verringert, viele Kasernen zum Verkauf ausgeschrieben worden usw.

Von Dieter Kindermann

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