Wespenangriff

Schon der erste Stich war tödlich!

Oberösterreich
09.08.2007 09:09
Trauer und Bestürzung herrscht in Scharnstein, wo ein ganzer Schwarm Erdwespen auf Karl Haas (47) losgegangen war und ihn getötet hatte. Doch schon der erste Stich war für den dreifachen Vater und Musikanten tödlich gewesen. Eine heftige allergische Reaktion hatte das bereits kranke Herz überfordert.

Wie viele Wespen wirklich zugestochen haben, bleibt unklar. Denn das Herz von Karl Haas hatte zu schlagen aufgehört, ehe sich die charakteristischen Schwellungen bilden konnten, die man hätte zählen können. Er hatte sich vor dem Schwarm - den er beim Rasenmähen aufgeschreckt hatte - ins Haus seiner Mutter flüchten können, ehe er kollabierte. Alle Wiederbelebungsversuche durch alarmierte Ärzte blieben erfolglos. Schon seit einiger Zeit scheint sich die Herzkrankheit, wegen der der Ziehharmonika-Spieler bei der „Gerstl-Musi“ vor 14 Jahren eine Bypass-Operation gebraucht hatte, wieder verschlechtert haben. „Das angeschlagene Herz dürfte mit der allergischen Reaktion nicht mehr zurande gekommen sein“, meint ein Ersthelfer. Heute wird der Vater von zwei Töchtern und einem Sohn im Alter von zwölf bis 18 Jahren in Viechtwang beigesetzt.

Todesfälle nach Insektenstichen sind selten, aber jeder zehnte Oberösterreicher ist allergisch. Die einen reagieren mit extremen Schwellungen, andere mit dem anaphylaktischen Schock, der zum Kreislaufversagen führen kann.

„Wenige Arten leben in Staaten mit oft Hunderten Tieren. Sie greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Wenn sie nur am Jausentisch mitnaschen, besser nicht herumfuchteln, das macht sie aggressiv“, rät Mag. Stephan Weigl vom Linzer Biologiezentrum.

Wespen-Tipps: „In Ruhe lassen“ - das ist der wichtigste Tipp, wenn man mit Wespennestern konfrontiert ist. Wer die „Abwehrdistanz“ von etwa drei Metern nicht unterschreitet, wird nicht als Bedrohung wahrgenommen und nicht angegriffen. Die Entfernung von Nestern sollte Fachleuten wie Feuerwehrleuten überlassen werden. Bei einzelnen Stichen hilft das Auflegen von halben Zwiebeln, Zitronen oder kalten Essig-Umschlägen: So wird das Eiweiß des Gifts zersetzt. Wer allergisch reagiert, braucht oft eine lebensrettende Adrenalin-Injektion. Es gibt auch schon Impfungen!

Stichwort: Die Wespen gehören zu der Insektenordnung der Hautflügler: Davon gibt es mit allen Bienen und Ameisen etwa 10.000 verschieden Arten in Österreich. Die kleinste heimische Wespe ist 0,2 Millimeter groß, der größte Brummer ist mit fünf Zentimetern die Hornisse. Völker werden im Frühling durch eine einzige Königin gegründet, im Herbst sterben alle Tiere - bis auf den Königinnen-Nachwuchs.

 

Foto: H. Bellmann

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