Teurer Flop

Wir müssen acht Millionen Masken zahlen

Österreich
02.08.2007 14:41
Atemschutzmasken als Ladenhüter! Als die Angst vor der Vogelgrippe vergangenes Jahr ihren Höhepunkt erreichte, arbeitete das Gesundheitsministerium einen Deal aus: Neun Millionen der Masken kommen in die Geschäfte, was nicht verkauft wird, bezahlt das Ministerium. Bleibt Österreich jetzt auf den Kosten für acht Millionen Masken sitzen?
Es war die Zeit, als jeder tote Schwan gewaltige Sperrzonen und Tamiflu-Masseneinkäufe nach sich zog. Doch als neue Fälle mit der Zeit ausblieben, legte sich auch die Angst der Österreicher wieder. Und als am 6. November - noch unter Ministerin Maria Rauch-Kallat - die Masken in den Handel kamen, blieben die großen Hamsterkäufe aus. Damals wurde zuvor noch verkündet: Was die Österreicher nicht kaufen, bezahlt das Ministerium.


Acht Millionen blieben übrig

Und genau das ist heute der Punkt. Die Rechnung der Hersteller ist noch offen, und von den neun Millionen Masken wurden acht Millionen NICHT verkauft. Ein ganzes Lager beim Bundesheer in Salzburg ist vom Fußboden bis zum Dach voll mit ungenützten Packungen. Und der Streit um den Kostenersatz ist voll entbrannt.  "Nächste Woche finden mit den Herstellern Verhandlungen statt", berichtet Jürgen Beilein vom Gesundheitsministerium.


Tatsache ist: Im Pandemieplan ist verankert, dass der Staat Masken für die Bevölkerung aufbewahren muss. Doch für das Schlüsselpersonal wie Polizei, Krankenschwestern und Ärzte gibt es ein eigenes Kontingent. Acht Millionen werden also kaum von Nöten sein.

Die Gespräche am Mittwoch jedenfalls werden äußerst angespannt verlaufen. Die beiden Herstellerfirmen haben die Masken (geschätzt wird ein Finanzaufwand in Millionenhöhe) bereits vorfinanziert.


Von Michael Pommer
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