Der Reihe nach: Die ostdeutsche Fahrzeugtechnik Dessau „verkalkulierte“ sich beim Angebot für die neuen Waggons sowie die Restaurierung der alten um über 6,5 Millionen Euro. „Ein Grund dürfte gewesen sein, dass sie die Einmalkosten, die bei der Angebotsstellung und Fertigung solcher Züge nötig sind, nicht berücksichtigt haben“, mutmaßt Linz AG-Vorstand Walter Rathberger. Weshalb mit Bombardier der zweite Bieter zum Zug kommt. Allerdings musste die Linz AG das Budget von 32 auf 35 Millionen Euro aufstocken und bestellte nur drei statt vier neue Garnituren. „Um die Kosten im Rahmen zu halten“, so Rathberger, der verrät, dass die Schadenersatzklage gegen Dessau Anfang August eingereicht wird. „Die geforderte Summe beläuft sich zumindest auf 6,5 Millionen, eher mehr“, so der Linzer.
Nur - die Erfolgschancen stehen schlecht. Denn Fahrzeugtechnik Dessau gehört zur Transmash-Holding, Russlands führendem Hersteller für Schienenverkehrstechnik. Und ob die Russen die Deutschen - für die die Forderungen existenzbedrohend sein können - finanziell unterstützen, ist fraglich. Zumal die Transmash-Holding mit Bombardier (!) zwei Joint Ventures in Russland gegründet hat, dort ein gemeinsames Technologiezentrum gründete. Leicht möglich also, dass die Linzer vor Gericht durch die Finger schauen.
Foto: Chris Koller
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