Weichen gestellt

Hunderte Millionen Euro für Brenner-Basistunnel

Österreich
05.07.2007 17:38
Kommenden Dienstag erfolgt in Wien der Startschuss zu einem der wichtigsten Verkehrsprojekte Europas, dem Brenner-Basistunnel: bei einem Gipfeltreffen der Verkehrsminister von Italien, Deutschland und Österreich, Antonio di Pietro, Wolfgang Tiefensee und Werner Faymann. Sie unterzeichnen ein Memorandum of Understanding und einen Förderantrag über 800 Millionen Euro an die EU.

Die EU, Italien und Österreich finanzieren zu je einem Drittel das Verkehrsprojekt, erklärt Werner Faymann. Er erwartet, dass die EU-Verkehrsminister bis zum Oktober grünes Licht für die TEN-Förderung geben. TEN steht für Transeuropäische Netze. Wichtigster Ansprechpartner ist dabei der EU-Korridorbeauftragte Karel van Miert, der ebenfalls zum Gipfel
nach Wien kommen wird.

Schwerverkehr am Brenner steigt dramatisch
Der Brenner ist eine Zeitbombe, die entschärft werden muss. Es ist die höchst belastete Nord-Süd-Verbindungsachse. Nur 23,2 Prozent des Güterverkehrs wird über die Schiene transportiert - 76,8 Prozent über die Straße. Das Problem steigt Jahr für Jahr dramatisch an. 2007 nahm der Schwerverkehr am Brenner um elf Prozent zu. An Spitzentagen wurden 7.000 bis 8.000 Lkw pro Richtung gezählt.

Bozen-Innsbruck in knapp 50 Minuten
Der Brenner-Basistunnel wird inklusive der Umfahrung Innsbruck 62 Kilometer lang sein. Die Höchstgeschwindigkeit für Züge beträgt bis zu 250 km/h - die Fahrtzeit Bozen-Innsbruck statt zwei Stunden nur noch 50 Minuten. Auf der italienischen Seite wird schon im August ein Erkundungsstollen vorangetrieben. Für den auf österreichischer Seite liegt dafür noch keine Genehmigung vor. Die Gesamtkosten betragen - mit Pilotstollen - sechs Milliarden Euro.

Den Schwerverkehr auf die Schiene
Wann der Brenner-Basistunnel fertig gestellt ist? Frühestens 2020 oder 2022. Es ist also noch ein langer, zäher Weg zurückzulegen. Hauptziel ist natürlich, den Schwerverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, so Tirols Landeschef Herwig van Staa.

Von Dieter Kindermann

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