BAWAG-Klage

Penthouse-Prozess gegen Elsner-Ehefrau

Österreich
18.06.2007 16:22
Im Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen ist der Prozess gegen Ruth Elsner, die Ehefrau des ehemaligen BAWAG-Generaldirektors Helmut Elsner, fortgesetzt worden. Die BAWAG will mit dem Prozess die Herausgabe der 277 Quadratmeter großen Penthouse-Wohnung erreichen, die Frau Elsner im August 2005 um 474.000 Euro von der BAWAG kaufen durfte, obwohl die Wohnung zum Kaufzeitpunkt in Wahrheit 2,852 Millionen Euro Wert gewesen ist.

Als Zeuge wurde am Montag der langjährige BAWAG-Prokurist und Leiter der Wirtschaftsabteilung, Karl Hirschmann, einvernommen. Elsner habe ihm mitgeteilt, er hätte mit den damaligen Eigentümervertretern, dem ÖGB und der Bayerischen Landesbank (BayernLB) ausgemacht, die gegenständliche Wohnung zu kaufen.

Prokurist dachte, es sei "in Ordnung"
"Seit den Sechzigerjahren war es üblich, dass Vorstände die Möglichkeit hatten, Wohnungen von der BAWAG zum Buchwert zu kaufen", berichtete Hirschmann. Dass dieser Wert deutlich unter dem Verkehrswert lag, sei ihm natürlich klar gewesen. "Ich war der Ansicht, dass das in Ordnung ist", meinte der mittlerweile pensionierte Prokurist.

Wohnung war 2005 2,852 Mio. Euro wert
Darauf legte BAWAG-Anwalt Markus Kajaba ein Sachverständigengutachten vor, mit dem er nachweisen konnte, dass Elsner nicht einmal die anteiligen Grunderwerbskosten zu bezahlen hatte. Weiters war die Wohnung laut Gutachten vom 26. September 2006 im Jahr 2005 in Wahrheit 2,852 Millionen Euro und damit ein Vielfaches des bezahlten Kaufpreises wert.

Mit dieser Großzügigkeit der damaligen BAWAG konfrontiert, geriet der Zeuge ein wenig ins Schwimmen. Er berief sich auf eine "Beilage", ohne die er "das nicht mehr genau sagen" könne.

Anwalt beantragt weitere Expertise
Der Anwalt von Ruth und Helmut Elsner, Wolfgang Schubert, beantragte daher die Einholung einer weiteren Expertise. 

Elsner-Nachfolger im Urlaub
Auch Helmut Elsners Nachfolger Johann Zwettler hätte beim Prozess als Zeuge befragt werden sollen. Zwettler ließ sich jedoch kurzfristig wegen Urlaubs entschuldigen.

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