Gespräch mit Merkel

Geldof und Bono nach G-8-Treffen skeptisch

Adabei
07.06.2007 12:49
Die Rockstars Bob Geldof und Bono haben sich nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel skeptisch über die Chancen für eine Einigung bei der Afrikahilfe auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm geäußert. Es habe einen "großen Krach" mit ihrem Mitarbeiterstab gegeben, sagte Bono am Mittwoch. "Es war ein richtiger Streit", fügte er hinzu. "Wir stimmen in dem Ziel überein, aber nicht in dem Weg dorthin."

Ein Regierungssprecher verwies hingegen darauf, dass die Bundeskanzlerin klar gestellt habe, Deutschland werde seine Zusagen einhalten. Die Bundesregierung habe sich verständigt, den Entwicklungsetat im Jahr 2008 um 750 Millionen Euro zu erhöhen.

"Das ist der größte Zuwachs unter allen Etats." Auch darüber hinaus stehe Deutschland zu seinen Versprechungen. Konkrete Festlegungen für den Haushalt 2009 könnten aber erst 2008 getroffen werden. Neben den Etaterhöhungen würden weitere "innovative Finanzierungsinstrumente" genutzt werden, wie die Erlöse aus der Versteigerung der Kohlendioxid-Zertifikaten der Industrie.

Bono "sehr nervös"
Bono betonte, die Kanzlerin sei eine "ehrenhafte" Person, aber es falle schwer ihr zu glauben, wenn sie sage, "vertraut mir". "Wir sind schon zu oft enttäuscht worden." Merkels Wunsch zu helfen, sei groß, aber "wir wollten ihre visionäre Seite sehen und sahen stattdessen ihre praktische Seite". "Das macht uns sehr nervös", sagte der Sänger. "Dies ist eine historische Gelegenheit zu führen und nicht von Steuerpolitik geleitet zu werden."

Merkel argumentiere, das deutsche Volk müsse mehr auf eine deutliche Aufstockung der Afrikahilfe vorbereitet werden, erklärte Bono weiter. "Wir sagen, das deutsche Volk weiß, das die Afrikahilfe Priorität hat, dies können alle auch bei dem Konzert in Rostock sehen." Zu dem Konzert "Stimmen gegen Armut" am Donnerstag mit U2- Sänger Bono, Bob Geldof, Herbert Grönemeyer und anderen Stars werden 70 000 Besucher erwartet.

Bob Geldof: "Zeit für mutiges Handeln"
Bob Geldof sprach von einer "historischen Chance". Es sei nun wichtig, was Deutschland als einflussreiches Land und Vorsitzender des G8-Gipfels mache. "Dies ist nicht die Zeit für vorsichtiges Handeln, dies ist die Zeit für mutiges Handeln", sagte Geldof, der sich mit Bono zusammen seit Jahren für Afrika einsetzt.

Die Rockstars befürchten, dass der G8-Gipfel in Heiligendamm nicht bereit ist, den Umfang der bereits vor zwei Jahren auf dem G8-Gipfel in Gleneagles zugesagten Entwicklungsgelder noch einmal ausdrücklich zu bestätigen.

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(Bild: kmm)



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