Meyer folgt damit auf Ioan Holender, der Ende August 2010 als längst dienender Direktor der Wiener Staatsoper ausscheiden wird. Holender leitet seit 1992 das Haus am Ring und hatte im Februar bekannt gegeben, seinen Vertrag über 2010 hinaus nicht verlängern zu wollen. Meyer hat favorisierte Kandidaten wie Neil Shicoff, von vielen wegen seiner Nähe zu Kanzler Gusenbauer als künftiger Leiter gesehen, und Christian Thielemann ausgestochen.
"Mit Dominique Meyer entscheide ich mich für eine integrative, sprachgewandte, verhandlungsstarke, medienerfahrene sowie künstlerisch versierte Persönlichkeit. Ein würdiger Nachfolger Ioan Holenders, der sich auf die Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger freut", so Kulturministerin Schmied. Differenzen mit Gusenbauer wies sie zurück.
Meyer, Generalintendant des Pariser Theatre des Champs-Elysees, wurde als Sohn eines Diplomaten 1955 im Elsass geboren, lebte schon als Kind unter anderem in Bonn und spricht daher perfekt Deutsch. Während seiner Studienzeit an der Pariser Wirtschaftsuniversität habe er täglich eine Oper, ein Theater oder ein Konzert besucht.
Opernluft schnupperte der Elsässer erstmals 1986, als er in beratender Funktion an die Pariser Oper kam. Nur drei Jahre später wurde er Generaldirektor. In der Oper von Lausanne ließ er ab 1994 fünf Jahre lang mit selten gespielten Werken aufhorchen. 1999 folgte die Rückkehr nach Paris, mit der Berufung an das Theatre de Champs- Elysees.
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