Dass er sich mit seinem Eintreten für das Vorschuljahr im Widerspruch zu seiner eigenen Partei befindet, weist Pühringer zurück: "Die ÖVP ist für eine Diskussion offen. Was wir ablehnen ist der klassische Schulbeginn mit fünf Jahren."
Das Vorschuljahr müsse daher pädagogisch richtig gemacht werden. Außerdem müsse die Finanzierung gesichert sein - nicht nur bei den vom Bund zu bezahlenden Personalkosten, sondern auch bei der nötigen Infrastruktur: "Länder und Gemeinden können das sicher nicht zahlen."
Vermieden werden müsste laut Pühringer jedenfalls, dass die Einführung eines verpflichtenden Vorschuljahres dazu führt, Kindergärtnerinnen in die Arbeitslosigkeit zu drängen. Er plädiert daher dafür, nach Einführung einer obligatorischen Vorschule das Eintrittsalter in die Kindergärten vorzuverlegen.
Erfreut hat die SPÖ auf den Vorstoß Pühringers reagiert. Ihre Partei fordere das schon seit längerem, die Umsetzung sei aber bisher an der "ideologischen Blockade-Politik der ÖVP" gescheitert, so Familiensprecherin Kuntzl. Für den Grünen Bildungssprecher Brosz kommt in der Diskussion die Frage nach dem pädagogischen Konzept zu kurz.
Für FPÖ-Bundesparteiobmann Strache sind die Aussagen Pühringers "ein weiteres Indiz für die tiefe innere Zerrissenheit der ÖVP". BZÖ- Familiensprecherin Haubner frage sich, wieso Pühringer die Forderung ihrer Partei nach einem Gratiskindergartenjahr vor der Einschulung nicht im Zuge des oberösterreichischen Kinderbetreuungsgesetzes 2007 umgesetzt habe.
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