Mutiger Darabos

“Kein Grund, auf Knien zu rutschen”

Österreich
07.05.2007 22:19
Verteidigungsminister Norbert Darabos sieht keinen Grund, "auf Knien rutschend" an die Vertreter der Eurofighter-Gesmbh heranzutreten und sie darum zu bitten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Schließlich habe nicht er, sondern der Jet-Hersteller die Verhandlungen abgebrochen. Daher sei es auch dessen Aufgabe, wieder den Kontakt zu suchen. Da dies bis zum Samstag nicht erfolgt sei, habe er beschlossen, am Sonntag an die Öffentlichkeit zu gehen.

Dass Eurofighter-GesmbH Chef Aloysius Rauen "derzeit  keine Basis für die Fortführung der Verhandlungen sieht", versteht Darabos nicht. Er habe Rauen immer gesagt, dass er die Verhandlungen weiterführen werde, "egal was der Ausschuss zu Tage fördern wird". Auch habe er immer versucht, den Kontakt mit Eurofighter zu halten, meinte der Verteidigungsminister.

Von der Ausstiegsvariante habe er sich nie verabschiedet, betonte Darabos. Schon zu Beginn der Verhandlungen habe man vereinbart, dass diese die Hauptvariante sei. "Wer etwas anderes behauptet, lügt", so der Minister. Außerdem habe man die Stückzahlreduktion und Kostenreduktion ausgelotet.

Harte Verhandlungen
Darabos betonte, dass er mit der Eurofighter GesmbH hart verhandle. So berichtete er davon, dass Eurofighter versucht habe, ihm zu diktieren, wen er in das Verhandlungsteam für die Kostenreduktion hineinschicken solle. Dem habe er aber nicht zugestimmt. Über inhaltliche Gespräche dieser Gruppe wollte Darabos mit Hinweis auf die Verschwiegenheit nichts sagen.

Der Chef der Eurofighter GmbH Deutschland, Aloysius Rauen, hat am Montag bei seiner Einvernahme im Eurofighter-Untersuchungsausschuss bestritten, dass es ein Vertragsverhältnis zwischen der Eurofighter-GesmbH und EADS-Lobbyist Erhard Steininger gegeben habe. Steininger sei lediglich autorisiert gewesen, "Botendienste" für Eurofighter durchzuführen.

Dokumente widerlegen Rauen
Der Abgeordnete Ewald Stadler und der Ausschuss-Vorsitzende Peter Pilz zitierten aus mehreren Dokumenten, in denen Steininger sowie dessen Geschäftspartner Alfred Plattner als Vertreter von Eurofighter bezeichnet wurden. Rauen verwies darauf, dass das österreichische Verteidigungsministerium eine Autorisierung verlangt hätte, damit Steininger "Botendienste" für EADS durchführen durfte. 

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