Überdurchschnittlich hoch ist die Armutsgefährdung bei Alleinerziehern, Familien mit mehr als zwei Kindern, bei Ausländern und bei Personen, deren Eltern bereits schlecht verdient haben. Zu den Zahlen: Zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung (rund eine Million Menschen) sind "armutsgefährdet", haben also pro Monat weniger als 900 Euro zur Verfügung. Fünf Prozent (420.000 Personen) leben in "manifester Armut", können sich also wegen ihres niedrigen Einkommens grundlegende Dinge nicht leisten - also etwa eine ausreichende Heizung für ihre Wohnung oder neue Kleidung.
Buchinger verwies angesichts der Zahlen darauf, dass die Armutsgefährdung in Österreich immer noch unter dem EU-Schnitt liege. Im Durchschnitt sind nämlich 16 Prozent der Bevölkerung der 25 EU-Staaten armutsgefährdet. Ohne Sozialleistungen (Pensionen, Arbeitslosenversicherung, Familienbeihilfe) wäre freilich auch die Armutsgefährdung in Österreich höher und würde nicht bei zwölf, sondern bei 42 Prozent liegen.
Die Grünen werfen Buchinger "Schönfärberei" bei der Zahl der in Armut lebenden Österreicher vor. Grünen-Sozialsprecher Öllinger kritisierte, dass die Bundesregierung die Armutsgrenze unter dem von der EU festgelegten Limit "politisch definiere". Demnach, so Öllinger, orientiert sich die von der EU gezogene Grenze an 60 Prozent des mittleren Einkommens (rund 771 Euro 14 mal im Jahr), die Bundesregierung definiere diese aber mit nur 726 Euro (14 mal im Jahr).
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