Für den Erben Richard Neumanns, Thomas Selldorff, ist dieser dankenswerte Schritt der Stadt Krems ein "Zeugnis der Gerechtigkeit". Sein Großvater sei ein außergewöhnlicher Mensch gewesen. Rechtsanwalt Alfred Noll überbrachte diese Botschaft seines in den USA lebenden 79-Jährigen Mandanten. Der gebürtige Wiener würde sich freuen, die Bilder in Krems persönlich in Empfang zu nehmen.
Im Jänner wurde Robert Holzbauer mit der Erstellung eines Gutachtens betraut. Der Leiter der Provenienzforschung und des Archivs der Leopold Museum Privatstiftung Wien dankte der Stadt für dieses Vertrauen. Der Historiker kam in seiner Expertise zu dem Schluss, die beiden Gemälde seien Richard Neumann entzogen worden, dessen Verzichtserklärung aus dem Jahr 1952 bedeute keine nachträgliche Sanktionierung. Ob die Familie die nach der Beschlagnahme notierte Summe von 2.000 Reichsmark für die Gemälde jemals erhalten habe, sei unbekannt.
Holzbauer empfahl daher im Zuge einer fairen und gerechten Lösung die freiwillige Übereignung der Werke an den Erben. In seinem Statement verwies er darauf, dass Museen und Sammlungen im vergangenen Jahrzehnt bedenkliche Erwerbungen massiv einer moralischen Bewertung unterzogen haben.
Bild: (c) Weinstadtmuseum
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