Dramatische Zahlen

Verkehr fordert täglich 30 Opfer

Oberösterreich
18.04.2007 10:05
139 Menschen verloren vergangenes Jahr ihr Leben auf Oberösterreichs Straßen. Noch nie seit Auswertung von Unfalldaten war die Zahl so niedrig. Nur in den Bezirken Ried und Wels-Land gab es Steigerungen bei Verletzten und Toten. Heuer setzt sich der Trend fort - bisher sind „nur“ 35 Todesopfer zu beklagen.

Die Fakten: 10.988 Verletzte, 139 Tote bei 8185 Unfällen im Jahr 2006. Das sind acht Prozent weniger Verletzte, 17 Prozent weniger Tote als im Vorjahr.

„Bis 2010 sollen maximal 100 Todesopfer im Jahr zu beklagen sein“, so Verkehrsreferent LH-Vize Erich Haider. Er setzt auf Bewusstseinsbildung, nicht auf Strafen. „Wenn Strafen abschrecken würden, dann gäbe es jeden dritten Unfall nicht. Diese werden durch zu schnelles Fahren verursacht. Und das ist ja strafbar“, so Haider. Alkohol und Drogen waren „nur“ für fünf Prozent der tödlichen Unfälle mit im Spiel.

Während der Anteil der 15- bis 24-jährigen Opfer mit einem Drittel gleich blieb, stieg nur bei den 45- bis 54-Jährigen die Anzahl der Verunfallten. „Sie waren oft in Fußgeherunfälle bei Dämmerung involviert“, so Peter Kaufmann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (siehe auch "Interview des Tages" unten).

Bis zu 25 Opfer von Pkw-Unfällen könnten noch leben - sie hatten keinen Gurt um. „Vorne gurten sich 84 Prozent der Insassen, im Fond nur 45 Prozent an. Wir plädieren, Nicht-Anschnallen zum Vormerk-Delikt zu machen, dann würde die Quote steigen“, so Kaufmann.

„Habe selbst Freund bei Motorradunfall verloren“
Peter Kaufmann (45) ist Chef des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Linz, das mit dem Land OÖ zusammenarbeitet.

Waren Sie selbst schon in einen Unfall verwickelt?
Als Fahrneuling flog ich mit dem Auto aus der Kurve. Ich hatte die Haftungseigenschaften meiner neuen Winterreifen überschätzt, war einfach zu schnell.

Aber sonst blieben Sie von Unfalltragödien verschont.
Als ich 23 Jahre alt war, starb mein bester Freund bei einem Motorradunfall. Ich war auch Biker, aber hab´ aufgehört, als ich eine Familie gegründet habe.

Die Zahl der Mofa-Unfälle ist im Vorjahr gestiegen.
Man beschloss, dass auch die 15-Jährigen Mopedfahren dürfen. Da ist die Bilanz wenig verwunderlich.





Foto: Horst Einöder

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