Die „Kija“ gibt’s seit 1992, jedes Jahr melden sich mehr Betroffene. „Allein im Vorjahr informierten sich 1800 Oberösterreicher bei uns über Kinderrechte. 1200 Personen erhielten nähere Beratungen“, so die Juristin Christine Winkler-Kirchberger. Seit dem aktuellen Vernachlässigungsfall werden es rapide mehr.
Neun Landesbedienstete und bis zu zehn freie Mitarbeiter kümmern sich um Ratsuchende: „Teens, die Probleme mit der Familie und der Schule haben oder misshandelt werden, erhalten bei uns kostenlose Hilfe“, erklärt die Juristin. „Auch Eltern informieren sich in der ,Kija´. Zum Beispiel über die erlaubten Ausgehzeiten ihrer minderjährigen Sprösslinge.“
„Vertrauen und Diskretion stehen an oberster Stelle“, so „Kija“-Leiterin Winkler-Kirchberger. Die Landes-Einrichtung richtet sich an 8- bis 18-Jährige.
Aktuelle Info-Veranstaltung der „Kija“, „Berührpunkt: Jugend ohne Netz“ von 20.4 bis 27.4, täglich von 9-18 Uhr am Linzer Hauptbahnhofsvorplatz.
„Auch Jugendliche und Kinder haben Rechte!“
Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger (43) setzt sich für Kinderrechte ein. Sie hilft aber nicht nur Scheidungskindern.
Was sind Ihre Aufgaben als Leiterin der „Kija“?
Ich unterstütze Teens in Problemzeiten - wie etwa bei einer Trennung der Eltern, bei Missbrauch und Familienkonflikten. Wir zeigen auf, dass auch Kinder gewisse Rechte haben.
Welche gesetzlichen Rechte haben Jugendliche?
Dieselben wie Erwachsene! Wir handeln im Sinne des oö. Jugendwohlfahrtsgesetzes. Kinder haben ein Recht auf soziale Sicherheit und auf Schutz vor Gewalt. Natürlich gibt’s viel mehr Rechte…
Wie können Sie den Betroffenen weiterhelfen?
Ich versuche, in Gesprächen und Workshops Probleme zu lösen. Ziel ist, den Kindern bewusst zu machen, dass sie sich mittels Gesetz und Klage wehren können - wie etwa bei einem Missbrauch.
Wie können Sie persönlich die Fälle verarbeiten?
Der Job geht mir sehr nahe: Da helfen mir Gespräche mit Kollegen.
Foto: Horst Einöder
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