Männer, deren Mütter mehr als sieben Rindfleisch-Mahlzeiten in der Woche aßen, hatten laut der Studie eine um fast ein Viertel (24,3 Prozent) geringere Konzentration von Spermien. Zudem war der Anteil von Männern, die weniger als 20 Millionen Spermien pro Milliliter Sperma hatten, in dieser Gruppe drei Mal höher als in jener, deren Mütter weniger Rindfleisch gegessen hatten (17,7 Prozent zu 5,7 Prozent). Männer mit dieser Spermienzahl gelten laut Weltgesundheitsorganisation als vermindert zeugungsfähig. Keinen Zusammenhang gab es hingegen zwischen dem Konsum anderen Fleisches und der Spermienzahl, berichten die Forscher.
Nur die Spitze des Eisbergs
Diese Resultate legten den Schluss nahe, dass künstliche Substanzen - etwa Wachstumshormone - die Entwicklung der Hoden während der Schwangerschaft veränderten und die Reproduktionsfähigkeit schwächten, heißt es in dem Journal. In einem begleitenden Kommentar schreibt Frederick vom Saal von der Universität von Missouri in Columbia, dass die Resultate möglicherweise nur "die Spitze des Eisbergs" seien. Möglicherweise seien die künstlichen Substanzen auch an anderen Reproduktionsproblemen beteiligt.
In den USA werden synthetische Wachstumshormone seit 1954 in großem Maße eingesetzt. Einige wurden inzwischen verboten, andere wie Östradiol, Testosteron, Progesteron und andere mehr würden aber weiter eingesetzt, berichten Swan und ihre Kollegen. Sie schließen nicht aus, dass es einen anderen Zusammenhang zwischen dem Rindfleischkonsum der Mutter und der Hodenentwicklung ihrer Söhne geben könnte - etwa Pestizide im Fleisch oder Unterschiede im Lebenswandel der Frauen.
Dies lasse sich aber in Europa prüfen: Dort seien solche anabolen Steroide zur Beschleunigung des Wachstums seit 1988 verboten. Bei europäischen Männern, die nach dieser Zeit geboren wurden, sollte der in den USA beobachtete Effekt daher ausbleiben.
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