Unfall-Gutachten

Todespiloten haben sich aus den Augen verloren

Österreich
23.03.2007 08:16
Neues aus den Ermittlungen zum tragischen Flugunfall Anfang März in Zell am See: Laut einem Gutachten dürften die Piloten der beiden Maschinen voneinander gewusst haben, unmittelbar vor dem Crash verloren sie sich aber aus den Augen. Bei dem Zusammenstoß eines österreichischen Sportflugzeugs und eines Schweizer Lastenhubschraubers waren am 5. März acht Menschen ums Leben gekommen. Für Kopfzerbrechen sorgt ein anderes Detail im Gutachten: Demnach sollen beide Piloten an einem "medizinisch nicht nachweisbaren körperlichen Defekt" gelitten haben, der den Zusammenstoß unter Umständen verursacht haben könnte. Mehr wurde dazu allerdings nicht bekannt gegeben.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Barbara Feichtinger, sagte am Donnerstag, dass der Pilot des Lastenhubschraubers im Funkverkehr mit dem Flugplatz Zell am See noch bestätigt hatte, dass er den eben gestarteten Sportflieger registriert habe.

Heli-Pilot hatte besondere Sorgfaltspflicht
Danach, so die Vermutung, dürfte der Helikopter-Pilot den Motorsegler aus dem Blick verloren haben. Der Sportpilot seinerseits hatte wohl nicht bemerkt, dass sich der Hubschrauber bereits in der Nähe befand. Nach der österreichischen Luftfahrtregel hat jedoch für den Helikopterpiloten besondere Sorgfaltspflicht gegolten, da er in größerer Höhe geflogen sei.

Recorder-Auswertung soll Klarheit bringen
Weiteren Aufschluss erwarten sich die Gutachter von der Auswertung des Voice-Recorders aus dem Helikopter. Der Triebwerks-Datenrecorder sowie das GPS-Gerät des Hubschraubers können auf Grund der starken Beschädigungen nicht ausgewertet werden.

Piloten waren nicht durch Alkohol beeinträchtigt
Zur Zeit des Unfalls hätten keine atmosphärischen Störungen geherrscht, die die Sicht beeinträchtigt hätten, hieß es. Nach ersten Ergebnissen der Obduktion der beiden Piloten könne auch ein Missbrauch von Alkohol oder Medikamenten definitiv ausgeschlossen werden, sagte Feichtinger weiter. Eine Reihe von Untersuchungen stehen jedoch noch aus, dazu gehört auch die Aufklärung des mysteriösen "körperlichen Defekts". 

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