Streit um Koran

Muslimische Schüler in Nigeria töten Lehrerin

Ausland
22.03.2007 18:54
Muslimische Schüler in Nigeria haben ihre christliche Lehrerin wegen einer angeblichen Beleidigung des Korans zu Tode geprügelt. Die Jugendlichen einer Schule im Bundesstaat Gombe im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes hätten außerdem mehrere Klassenräume in Brand gesetzt und den Schuldirektor zusammengeschlagen, berichtet eine nigerianische Zeitung.

Die Lehrerin habe eine schriftliche Prüfung im Fach islamische Religionslehre beaufsichtigt und einen Schüler des Schummelns verdächtigt. Sie habe ihm seine Bücher abgenommen, unter anderem auch einen Koran. Dies habe die Schüler in Rage gebracht. Die Polizei nahm zwölf Verdächtige fest.

In Nigeria, dessen 130 Millionen Einwohner je etwa zur Hälfte Christen und Muslime sind, kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen beiden Seiten. Seit 1999 in mehreren nördlichen Bundesstaaten die islamische Rechtsprechung auch im Strafrecht eingeführt wurde, sind mehrere Tausend Menschen bei Unruhen getötet worden.

Bei den für den 21. April geplanten Wahlen wird Präsident Olusegun Obasanjo, der aus dem christlichen Süden stammt, das Amt möglicherweise an Umaru Yar'Adua, einen Gouverneur aus dem muslimischen Norden abgeben.

Symbolbild

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