Aufgeflogen

Schlepper transportieren 2.500 Menschen

Österreich
07.03.2007 21:20
Fahnder der Gruppe Menschenhandel des Landeskriminalamtes Niederösterreich ist ein großer Schlag gegen das organisierte Schlepperwesen gelungen. 23 Personen aus der Ukraine, Moldawien, Slowakei und Litauen stehen im Verdacht, seit November 2005 bis zu 2.500 Personen nach Österreich geschleppt zu haben, sagte der niederösterreichische Sicherheitsdirektor Franz Prucher am Mittwoch in St. Pölten.

Die illegalen Einwanderer wurden in ihren Heimatländern Moldawien und Ukraine geködert und via Lastwagen, Auto, Bahn oder zu Fuß nach Österreich gebracht. 17 Kriminelle, darunter die beiden mutmaßlichen Haupttäter, sind bereits in Haft. Gegen sieben Verdächtige wurde ein Haftbefehl erlassen. Die Bande sei äußerst professionell organisiert gewesen, betonte Prucher.

Jedem Mitglied der Vereinigung sind andere Aufgaben zugekommen, erläuterte der Sicherheitsdirektor. Zunächst wurden den illegalen Einwanderern gefälschte Visa besorgt, dann ging es mit Kleinbussen in verschiedene EU-Staaten. Über die Slowakei, Ungarn oder Tschechien gelangten die Personen nach Österreich.

4.000 Euro pro Person

In Österreich wurden die Personen in Wohnungen in Wien-Leopoldstadt und Wien-Landstraße untergebracht. Von dort wiederum sind die Einwanderer an Schlepper übergeben worden, die sie nach Italien befördert haben. Für die Schleppung mussten die Moldawier und Ukrainer bis zu 4.000 Euro pro Person bezahlen, so Prucher. Die Bande soll täglich geschleppt haben, bis zu 50 Personen sind in "Spitzenzeiten" innerhalb von 48 Stunden befördert worden.
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