Strache vs. Stadler

Schwere Vorwürfe gegen Stadler in FPÖ-Bericht

Österreich
09.03.2007 18:14
Der Bericht über die Foto-Affäre um FPÖ-Parteichef Strache enthält schwere Vorwürfe gegen den aus der FPÖ ausgetretenen Ex-Volksanwalt Stadler. In dem Bericht von FPÖ-Bürgeranwalt Hilmar Kabas kommt zwar das in den Medien erwähnte Wort "Erpressung" nicht vor, mit der Faktenaufarbeitung befasste Juristen gehen aber vom Verdacht der versuchten Nötigung gegen Stadler aus.

In Summe ergebe sich ein parteischädigendes Verhalten, das den Partei-Ausschluss Stadlers zwingend zur Folge gehabt hätte, hieß es aus der FPÖ. Auf Grund der Aufarbeitung der Faktenlage habe Stadler offenbar erkannt, dass ein Ausschluss unausweichlich sei.

Stadler selbst wies in einer ersten Reaktion den Vorwurf der versuchten Nötigung entschieden zurück und drohte jenen mit Klage, die Derartiges behaupten. Er lasse sich keine Strafhandlung nachsagen, weil er keine begangen habe, so der ehemalige Volksanwalt.

Hat Stadler Zeugen Geld geboten?
Kabas kommt in seinem Untersuchungsbericht zu dem Schluss, dass Stadler schon im November und Dezember versucht habe, belastendes Material gegen Strache zu besorgen, unter anderem auch in rechten Kreisen. Stadler habe laut mehreren Zeugen dafür auch Geld geboten.

Ausgangspunkt der Angelegenheit war der Machtkampf um die Parteiakademie der FPÖ, die von Stadler geleitet wurde. Strache ließ die FPÖ-Akademie neu gründen. Stadler wurde zwar die Präsidentschaft in dem neuen Verein angeboten, er lehnte jedoch ab.

Am 12. Jänner kursierten dem Bericht zufolge erstmals auch unter BZÖ-Funktionären Informationen über die Strache-Fotos. FPÖ-Vertreter wurden von außen auf die Bilder angesprochen. Am 18. Jänner sah sich der FPÖ-Chef offenbar gezwungen, von sich aus mit einigen der Fotos ins ORF-Fernsehen zu gehen.

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