Umstritten

Cherokees schließen “schwarze” Mitglieder aus

Ausland
04.03.2007 17:22
Die Cherokee-Indianer in den USA schließen Stammesangehörige mit "schwarzem Blut" aus ihren Reihen aus. Bei einer Volksabstimmung entschieden sich 75 Prozent dafür, dass Abkömmlinge einstiger schwarzer Sklaven der Cherokees - die so genannten "Freedmen" (befreite Männer) - kein Recht auf Stammesmitgliedschaft mehr haben. Es war ihnen vor rund 140 Jahren eingeräumt worden.

Betroffen sind etwa 2.800 Personen, die bisher als Stammesangehörige registriert waren. Schätzungsweise 42.000 andere, die sich bisher nicht offiziell eintragen ließen, können dies nach dem Votum vom Samstag nicht mehr tun. Das in Oklahoma angesiedelte Volk der Cherokees ist mit etwa 270.000 Mitgliedern nach den Navajos der zweitgrößte Indianerstamm in den USA.

Der Abstimmung waren erbitterte Auseinandersetzungen vorausgegangen. So wurden Stammesmitglieder mit E-Mails bombardiert, in denen "Nicht-Indianer" als Diebe und Ausbeuter bezeichnet wurden, die eine Belastung für das Gesundheits- und Sozialsystem der Cherokees darstellten.

Mit ein Grund: Die Finanzen
Dabei machten die Befürworter einer Verbannung der "Schwarzen" keinen Hehl daraus, dass es ihnen auch ums Geld geht. Denn wegen der wachsenden Gruppe der "Freedmen" würden die Stammeseinkünfte durch Bundesgelder und den florierenden Betrieb von Spielkasinos auf zunehmend mehr Köpfe verteilt werden müssen.

Bevor die Abstimmung für Medien-Schlagzeilen sorgte, hatte außerhalb der Indianer-Bevölkerungsgruppen in den USA kaum jemand gewusst, dass es die "freien Männer" und natürlich auch Frauen gibt, ja dass auch Indianerstämme Sklaven hatten. Im Zuge des Bürgerkriegs wurden sie von ihren "Herren" frei gelassen und erhielten 1866 offiziell die Stammesmitgliedschaft.

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