Als Bandenboss schüchterte "Repic" (zu Deutsch: der Zopf) etliche Wirte in der Wiener Lokalszene ein. Der 120-Kilo-Bulle erschien bei seinen Überfällen wie ein Racheengel: Während er seinen Opfern einen Pistolenlauf in den Mund steckte, begannen seine beiden Komplizen das Lokal zu zertrümmern.
"Dabei zerbrachen die Männer reihenweise Sessel, Aschenbecher oder Flaschen auf den Köpfen von Gästen", beschreibt Oberstleutnant Georg Rabensteiner die Vorgangsweise der Brutalo-Bande. Einigen Opfern wurden alle Zähen ausgeschlagen, anderen wiederum Arme oder Beine gebrochen.
Schlägerbande folterte ohne Gnade
Als Schutzgeld forderten die Schläger 2.000 Euro von den Wirten. Wer nicht gleich zahlen konnte, musste niederknien und um Gnade bitten. Dann wurden die Überfallenen oft bis zu zwei Stunden gefoltert. Bewusstlosen Opfern wurden dann auch noch Schmuck und Bargeld abgenommen.
Für die meisten Gastronomen war der Horrorauftritt der drei Serben so furchterregend, dass sie umgehend ihre Pachtverträge kündigten, ihre Familien zusammenpackten und bei Freunden in Wohnungen untertauchten. Aus Todesangst vor den gewalttätigen Schutzgelderpressern wagte vorerst kein einziges Opfer bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
Jetzt gelang es den Kriminalisten vom Kommissariat Wien-West, den Schlägertrupp auszuforschen und mit einer Sondereinheit der COBRA, alle drei Verdächtigen zu verhafen. Erst danach gab es erste Aussagen von misshandelten Opfer. Jetzt hoffen die Fahnder auf weitere Hinweise...
Von Christoph Matzl; Symbolbild
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