Übereilte Umsetzung

60 % Umsatzeinbußen in den Trafiken

Oberösterreich
02.03.2007 19:49
Die überstürzte Umsetzung von EU-Empfehlungen schadet der Wirtschaft, bringt den Trafikanten teils enorme Umsatzeinbußen: Weil Zigarettenautomaten mit Bankomatkarten freigeschaltet werden müssen, gibt es noch immer Rückgänge bis zu 60 Prozent. Viele der verschreckten Automatenkunden weichen beim Zigarettenkauf in Tankstellen und Gastlokale aus.

„Anfangs haben die Rückgänge beim Automatenverkauf bis zu achtzig Prozent ausgemacht, jetzt liegen wir bei 40 bis 60 Prozent“, weiß Karl Furtlehner, Innungsmeister der oberösterreichischen Trafikanten, um die Sorgen von Berufskollegen. Seit Jänner muss bekanntlich mit Hilfe einer Alterskennung auf der Bankomatkarte nachgewiesen werden, dass der Zigarettenkäufer älter als 16 Jahre ist - um Jugendlichen den Erwerb von Tabakwaren zu erschweren. Die teils komplizierte Handhabung hat aber ältere Kunden und auch Touristen verschreckt: Raucher gewöhnen sich anscheinend zumindest den Zigarettenkauf an Automaten mit Bankomatkarten ab.

„Diese kommen dann aber nicht während der Geschäftszeiten in die Trafik, sondern kaufen meist in Tankstellenshops und Gastlokalen ein“, erklärt Karl Furtlehner, der selbst eine Trafik betreibt, das Dilemma. Er hofft, dass der Umsatzrückgang bei den Automaten - in Oberösterreich gibt es etwa eintausend solcher „Blech-Trafiken“ - zumindest auf 20 bis 30 Prozent sinkt. „Es gibt ja viele Trafikanten, bei denen der Verkauf über die Zigarettenautomaten ein Drittel des Jahresumsatzes ausmacht“, zeigt der Innungsmeister die fatalen wirtschaftlichen Folgen der Umstellung der Automaten auf Bankomatbetrieb auf.

 

 

Foto: Jürgen Radspieler

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