"Der Werner lebte schon immer sehr zurückgezogen. Doch seit Dezember ließ er überhaupt niemanden mehr in die Wohnung", erzählt Nachbar Werner Vranek (23). Seit dem Ableben seiner Mutter Hedwig schloss sich der beschäftigungslose Fotograf daheim ein. Um den Leichengeruch zu übertünchen, lüftete er jeden Morgen kräftig durch. Die Einkäufe ließ er von einer Bedienerin erledigen. Diese musste die Lebensmittel durch die Fenster im Erdgeschoß reichen. Hinter die versperrte Türe durfte sie genauso wenig wie Werner K.s Lebensgefährtin.
Am Montag beklagte sich schließlich ein Anrainer bei der Polizei über den fürchterlichen Geruch. Kurze Zeit später klopften Sozialarbeiter am Eingangstor des "Horror-Hauses". Auf die Frage, wo seine Mutter sei, antwortete der 49-Jährige: "Sie ist unterwegs." Nach anfänglichem Widerstand sperrte er auf. Die Einsatzkräfte entdeckten die mumifizierte Leiche - im Schlafrock - auf dem Sessel. Eine Obduktion soll Klarheit schaffen. Werner K. wurde in die Psychiatrie gebracht.
Von Gregor Brandl
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.