Achtjährige Diebe

Kinder zum Stehlen gezwungen: Haftstrafen!

Österreich
16.02.2007 22:43
Im Wiener Straflandesgericht ist am Freitag der Prozess gegen ein bosnisches Pärchen abgeschlossen worden, das im vergangenen Frühjahr in Wien mindestens zwölf Kinder zum Stehlen gezwungen haben soll. Der Kopf der Bande, ein 54-jähriger Bosnier, wurde wegen Menschenhandels und Anstiftung zum gewerbsmäßigen schweren Diebstahl zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt.

Seine 53 Jahre alte Lebensgefährtin bekam zwei Jahre unbedingt. Die Urteile sind bereits rechtskräftig.

Kinder mussten täglich 1000 Euro abliefern
Die teilweise noch unmündigen Kinder - das Jüngste war erst acht Jahre alt - waren laut Anklage sechs Tage pro Woche jeweils von 9.00 Uhr an bis weit in die Nacht hinein vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, um ihre Vorgaben zu erfüllen: Täglich hatten sie 1.000 Euro abzuliefern. Untergebracht waren die Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen. Laut Anklage sollen sie zwischen April und Juli 2006 1.6000 Taschendiebstähle begangen haben. Inkriminierter Schaden: 240.000 Euro.

Die Angeklagten hatten sich bis zuletzt "nicht schuldig" bekannt. Der Staatsanwalt belaste sie zu Unrecht. Die Indizien sprachen jedoch gegen ihre Unschuldsbeteuerungen: Die Anklagebehörde verfügte nicht nur über umfangreiche Telefonüberwachungsprotokolle, sondern vor allem über einige Aussagen der Kinder, die inzwischen wieder in ihre Heimatländer in Südosteuropa zurückgekehrt sind.

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