Der unscheinbare Mann mit Frau und Sohn war schon im Sommer ´06 von Burgauer Nachbarn gesehen, aber nicht erkannt worden. Auch seine beiden ostdeutschen Hausmeister und Leibwächter verrieten nicht, wer der neue Schlossherr ist: Vom Oligarchen Roman Abramowitsch (40) war ebenso die Rede, wie von einer Kreml-Sekretärin oder dem Kreml-Chef Wladimir Putin höchstpersönlich.
Kein Gerücht lag ganz weit daneben: Der Jurist Igor Schuwalow leitete erst das Rechtsbüro des steinreichen Oligarchen Alexander Mamut, dann den Regierungsapparat des Premierministers Michail Kassjanow und zieht seit vier Jahren im Kreml die Drähte als Präsidialadministrator.
Putin hat erst kürzlich geklagt, dass sein korrupter Staatsapparat von den milliardenschweren Oligarchen jährlich mit 270 Millionen US-Dollar privat geschmiert werde. Schuwalow ist Aufsichtsratschef der Staatsreederei „Sowkomflot“ und Kontrollor des Energieriesen „Gazprom“, der dem Westen den Hahn abdrehen und die Preise diktieren kann. Dies war Thema von Verhandlungen zwischen dem Attersee-Urlauber Schuwalow und dem deutschen Alt-Bundeskanzler Schröder.
Auch Burgauer Villenbesitzer wollen mit dem Russen aushandeln, ob er die geplante Verlegung der Bundesstraße mitfinanziert, damit ihre Ufergründe vom Autolärm befreit werden: Einen 2,2-Millionen-Beitrag für das 5-Millionen-Euro-Projekt hat allein der Linzer Industrielle Gerhard Andlinger zugesagt, aber 1,6 Millionen müssten die Steuerzahler beisteuern.
Foto: Pictures Unlimited/Fesl
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