Wow-Effekt

Wie eine Vista-Installation auch verlaufen kann

Digital
05.02.2007 10:00
Angespornt von den positiven Resultaten des Kollegen bei der Installation von Windows Vista auf dem Testrechner, sollte das neue Betriebssystem von Microsoft, diesmal in der Home Premium Edition, auf dem heimischen Rechner erprobt werden. Ein Vorhaben, welches sich als nicht ganz unkompliziert erweisen sollte.

Wie schon bereits zuvor auf dem Testrechner sollte auch diesmal ein Upgrade von XP auf Vista vorgenommen werden, damit eigene Dateien und installierte Programme bestehen bleiben können. Soweit die Theorie.

In der Praxis ließ sich Vista erst installieren, nachdem die allseits beliebte Brenn-Software „Nero“ deinstalliert worden war. Die jedem Installationsvorgang vorangegangene Windows-eigene Kompatibilitätsprüfung wollte sich damit nämlich nicht so recht anfreunden und schob dem Vorhaben einen Riegel vor.

Zudem merkte Windows kritisch an, dass es bei einigen Programmen nach dem Upgrade zu Problemen kommen könnte, darunter unter anderem „Power DVD“, das Spiel „Die Sims 2“ oder der kostenlose Virenschutz „Antivir“ – alles keine lebensnotwendigen Programme, so dass etwaige Störungen billigend in Kauf genommen wurden.

Der weitere Installationsvorgang gestaltete sich dann ohne besondere Vorkommnisse, bis bei der Hälfte des letzten auszuführenden Schrittes ein Neustart vorgenommen wurde und der Rechner in den weltweit gefürchteten Bluescreen of Death wechselte. Jeder weitere Boot-Vorgang endete mit einem weiteren Neustart und selbst ein Booten in den abgesicherten Modus brachte keine Besserung mit sich. Totalabsturz und keine Möglichkeit in Sicht, noch irgendwie ins geliebte XP-Land zurückzukommen.

Letzte Hoffnung: Die Vista-eigene Systemstartreparatur, die sich glücklicherweise nach einem Starten von der DVD aufrufen ließ. Das Programm, so die vielversprechende Ankündigung, würde Fehler im Systemstart entdecken und beheben. Klingt logisch. Die Angabe „Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern“ erwies sich jedoch als nicht ganz richtig: Auch nach einer Stunde wurde noch fieberhaft nach einem Fehler gesucht. Da es schließlich um den Verlust von Daten ging, gönnte man Vista allerdings gerne noch einen zweiten Versuch. Auch dieser verlief jedoch ergebnislos.

Einzige noch verbleibende Möglichkeit (abgesehen von stundenlangen Telefonaten mit dem Support, dem Neukauf eines Rechners oder Tobsuchtsanfällen): eine Neuinstallation. Installierte Programme und gespeicherte Daten würden dann allerdings dem Installationsvorgang zum Opfer fallen. Da ein Großteil der Daten zusätzlich auf einer externen Festplatte lagern, wurde mit dem Mut der Verzweiflung dieser letzte Schritt gewagt.

Als Rettungsanker erwies sich bei der Neuinstallation eine freie Festplattenpartition, auf der sich Vista letzten Endes installieren ließ. Dankenswerterweise konnten sogar noch Daten von der XP-Partition ins neue Betriebssystem gerettet werden. Zwar gilt es jetzt sämtliche Treiber für Grafik-, Soundkarte und Co. sowie alle benötigten Programme neu zu installieren, aber das nimmt man für das von Microsoft proklamierte Wow-Feeling ja gerne in Kauf.

Und die Moral von der Geschichte: „Never change a running system“. Vielleicht ein bedauernswertes Einzelschicksal, aber auf jeden Fall der Beweis, dass ein Upgrade nicht immer reibungslos über die Bühne gehen muss und dass es gerade so kurz nach dem Start von Vista seitens Microsoft noch einige Kinderkrankheiten (z.B. fehlende Treiber-Unterstützung) zu beheben gilt.

Sebastian Räuchle

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