Arno Reiter (42) hatte am 21. Jänner bei seiner Verhaftung 2,6 Promille Alkohol im Blut. Und ähnlich betrunken dürfte der 19-fach vorbestrafte Gewalttäter auch drei Tage vorher gewesen sein, als er seine eifersüchtig schimpfende Ehefrau Kornelia (47) offenbar „irgendwie“ zum Schweigen bringen wollte: Er habe ihren Todeskampf nicht mitverfolgt, er sei davongelaufen - und zurückgekehrt, „um alles rückgängig zu machen“, heißt es im Geständnis, in dem Erinnerungslücken klaffen.
Es gilt die Unschuldsvermutung. „Mein Mandant war überlastet und überarbeitet, weil er seine Frau pflegen und ihr Lokal allein schupfen musste“, erklärt der Steyrer Anwalt Dr. Hubert Niedermayr seine Verteidigungsstrategie: Reiter hätte sich die Leisten gebrochen und „stressbedingt“ verschleppt, die Schmerzen mit Morphium-Ersatzmedikamenten betäubt, dazu noch Schlaf- und Aufputschmittel geschluckt: „Alles in Wechselwirkung mit sehr viel Alkohol.“
„Er war aber immerhin fahrtüchtig“, erwidern Ermittler: Obwohl der Wirt nach 13 Haftjahren nicht mehr ans Steuer darf, fuhr er am Tag nach der Tat mit dem Auto des Opfers nach Deutschland, um seine Schwester als Aushilfe ins Café „Tratscherl“ zu holen. Ohne dabei einen Alko-Unfall zu bauen oder in eine Polizeikontrolle zu gehen.
Foto: Horst Einöder
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