„Ohne das Atomkraftwerk Temelín würden in Tschechien die Lichter ausgehen“, so die offizielle Diktion der Nuklear-Befürworter. Auch Außenminister Karel Schwarzenberg, der mit einem Mandat der tschechischen Grünen (!) in die Politik gekommen ist, hat nun in einem Interview unterstrichen, dass Tschechien auf das Atomkraftwerk nicht verzichten könne.
„Das Gegenteil ist richtig. Versorgungstechnisch ist Prag in der glücklichen Lage, das AKW Temelín sofort abschalten zu können“, kontert Nuklearexperte Radko Pavlovec. „Bei Temelín handelt es sich nämlich um ein reines Exportkraftwerk“, so der Anti-Atom-Beauftragte des Landes Oberösterreich.
Die Sinnhaftigkeit dieses Exportgeschäfts bezweifelt Pavlovec allerdings. Er hat es durchgerechnet: „Der Strom wird in Temelín teurer produziert, als er an der Strombörse verkauft werden kann.“
Wenn er überhaupt produziert wird: Seit Freitag steht der Block I wieder einmal still. Voraussichtlich für zwei Monate.
Foto: Hannes Markovsky
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