Baby-Leichenfunde

21-Jährige soll ihre drei Babys “entsorgt” haben

Ausland
26.01.2007 18:51
Erst vor etwas mehr als einer Woche (Krone.at berichtete) wurde in Deutschland eine Babyleiche, die von einer Schülerin in einem Müllsack "entsorgt" wurde, gefunden. Nach dem Fund von erneut zwei Babyleichen auf dem verlassenen Grundstück im thüringischen Thörey hat die Staatsanwaltschaft jetzt Haftbefehl gegen die 21-Jährige erlassen. Sie wird verdächtigt, die drei Babys in Plastiksäcken gewickelt ihrem Schicksal überlassen zu haben.

Die toten Kinder, zwei Mädchen und ein Junge, wurden innerhalb einer Woche in einem Müllsack und zwei Kartons entdeckt. Der neue Eigentümer hatte sie bei Abriss- und Aufräumarbeiten auf dem Grundstück in der Nähe von Arnstadt gefunden. Die Schülerin habe eingeräumt, im Alter von 16, 17 und 19 Jahren die Kinder zur Welt gebracht zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Die Polizei schließt nicht aus, dass weitere Leichen gefunden werden.

Die Frau wurde festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt. Sie kommt jedoch nicht in Untersuchungshaft, da das Gericht zwar Haftbefehl erließ, ihn aber gegen Auflagen außer Vollzug setzte.

Babyleichen unter Isolier-Wolle in Kartons versteckt
Die junge Frau war bereits am Donnerstag, nachdem zwei weitere Babyleichen auf dem Grundstück gefunden wurden, zusammen mit ihren Eltern zur Polizei gebracht worden. Die Eltern wurden laut Staatsanwalt Michael Heß als Zeugen verhört. Die 21-Jährige hatte nach dem ersten Leichenfund in der vergangenen Woche gesagt, das Mädchen in Erfurt geboren und in Thörey in einen Sack gepackt zu haben. Die beiden anderen Kinderleichen wurden am Donnerstag laut Polizei in einer nicht zugänglichen Zwischendecke der Garage zwischen Isolier-Wolle in zwei kleinen verschnürten Kartons gefunden.

Der 30 Jahre alte Besitzer hätte sie zunächst nicht beachtet, sie wegen des ersten schockierenden Funds jedoch einen Tag später genauer untersucht. Als er sie dabei mit einer Gabel aufhob, sei ihm Verwesungsgeruch entgegengeschlagen. Die Leichen seien in Plastikfolie gewickelt gewesen. Bei luftdicht abgeschlossen Umhüllungen können Leichenspürhunde, die bereits nach dem ersten Fund eingesetzt wurden, keine Witterung aufnehmen.

Weitere Leichenfunde nicht auszuschließen
Nach Angaben von Heß hat die Obduktion der Kinder keine Todesursache ergeben. Die Leichen in den Kartons seien in der geschlossenen Verpackung verwest. Ein Polizeisprecher sagte, das Grundstück sei erneut genau durchsucht worden, weil weitere Funde zumindest nicht ausgeschlossen seien. Auch die Klärgrube auf dem ländlichen Anwesen wurde abgepumpt, der Boden im Hof aufgebohrt.

Familie möglicherweise eingeweiht?
Die Familie, die noch zwei ältere Töchter hat, wohnte bis 2005 auf dem Grundstück. Eine der Schwestern der 21-Jährigen habe die Aussage verweigert. Zwei der toten Kinder müssen schon in der Garage versteckt worden sein, als die Familie noch in Thörey lebte. Zum möglichen Vater der toten Babys machten die Ermittler keine Angaben. Der neue Besitzer aus einem Nachbarort von Thörey hatte das Anwesen im Januar bei einer Zwangsversteigerung gekauft.

Am Freitag waren rund zwei Dutzend Polizisten und Kriminaltechniker mit einem Suchhund im Einsatz. Bei der Suche stießen sei auch auf eine zugemauerte Tür, die geöffnet wurde. Die Ermittler machten zunächst keine Angaben, was sich dahinter verbarg.

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