Causa BAWAG

Justiz prüft Verbindungen nach Bayern

Österreich
18.01.2007 16:21
Bei der Bayerischen Landesbank (BayernLB) ist am Donnerstag der Erklärungsbedarf zu möglichen Verstrickungen in die Karibik-Vergangenheit der BAWAG gestiegen. Die einstige Münchener Mitaktionärin habe über eine im Auftrag der BAWAG Ende der 90er Jahre gegründete geheime Stiftung ("Datched") knapp 77 Millionen Euro erhalten, schreibt das Magazin "Format".

Die mit der Aufarbeitung des BAWAG-Skandals befassten Behörden soll sich bereits dafür interessieren: Die neue "Datched"-Connection der Bayern liefere dem Wiener Staatsanwalt Georg Krakow einen besonderen Grund, um die früheren BayernLB-Vorstände Lehner und Kahn einzuvernehmen, so das Magazin.

Beide hätten nicht nur private Kontakte zum einstigen BAWAG- Partner Wolfgang Flöttl gepflegt, sondern saßen auch über viele Jahre im Aufsichtsrat der Noch-Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. "Datched" gilt dem Bericht nach als Vehikel zur Vertuschung von Karibik- Verlusten der BAWAG.

Bei der Bayerischen Landesbank vorerst keine inhaltliche Stellungnahme zu den Geschäftsverbindungen mit Datched erhältlich. Ein Sprecher sagte lediglich, das Institut sei dabei, den Sachverhalt zuerst intern zu klären.

Zuvor hatten die Bayern am Vormittag eine von Hannes Androsch vermutete ehemalige Beteiligung an Refco bestritten. Man sei zu keinem Zeitpunkt an dem US-Broker Refco beteiligt gewesen, weder direkt noch treuhändisch, schrieb die Bank in einer offiziellen Stellungnahme. Weil Androsch - ein künftiger BAWAG-Kleinaktionär - lediglich von einer "Vermutung" gesprochen hat, sieht man in München auch keinen Anhaltspunkt, dagegen rechtlich vorzugehen.

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