Schadensfälle

Schäden von 100 Millionen Euro nach “Kyrill”

Österreich
23.01.2007 09:07
Orkan "Kyrill" hat der österreichischen Versicherungswirtschaft nach ersten Schätzungen Gesamtschäden von mindestens 100 Millionen Euro hinterlassen, wie der Versicherungsverband am Montag mitgeteilt hat. Große Schäden habe es vor allem in den Bundesländern Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich gegeben. Es habe auch eine Reihe von Großschäden im Ausmaß bis zu 400.000 Euro gegeben.

Das Schadenausmaß in Mariazell steht derzeit noch nicht fest. Dazu müssen die Informationen der Sachverständigen abgewartet werden. Der Großteil des Schadens ist aber rückversichert.

Bei der Wiener Städtischen sind zur Stunde 1.500 Schadensmeldungen eingegangen. Es wird mit insgesamt mit bis zu 2.500 Schadensfällen im Ausmaß von mindestens fünf Millionen Euro gerechnet. Teuerste Fälle sind bis jetzt ein Industrieschaden im Krems mit 400.000 Euro und das Dach des Stiftes Göttweig mit 120.000 Euro.

Bei der Generali ist die Zahl der Schadenmeldungen von Freitag bis Montag von 1.200 auf 3.100 Fälle angestiegen. Die Hälfte der Fälle kamen aus Niederösterreich, rund 800 Meldungen aus Oberösterreich. Der größte Schaden beläuft sich auf 200.000 Euro.

Die Allianz rechnet mit insgesamt rund 10.000 von "Kyrill" verursachten Schadensfällen. Bereits mehr als 5.000 wurden angemeldet. Der Gesamtschaden wird Schätzungen zufolge rund zehn Millionen Euro betragen. Der größte bis jetzt gemeldete Schadensfall beläuft sich auf 300.000 Euro.

"Es hätte schlimmer können kommen"
Trotz der deutlichen Zunahme der Schadensfälle geben sich die großen heimischen Versicherungsriesen gelassen. Es hätte deutlich schlimmer kommen können, hieß es unisono.

Rekordschäden durch Hagel
Weniger gelassen sieht die Schadenssituation die Hagelversicherung. "Kyrill" präsentierte sich hier als "Rekordbrecher". Im Gartenbau richtete der Sturm einen Schaden von rund 700.000 Euro an.

Gesamtschaden auf acht Milliarden Euro geschätzt
Nach Experteneinschätzung wird "Kyrill" die Versicherungsbranche insgesamt bis zu acht Milliarden Euro kosten. "Der Wintersturm war der schlimmste Sturm in Europa seit acht Jahren", sagte Peter Dailey, Chef der Forschungsabteilung Atmospheric Science bei der US-Gesellschaft AIR. Damit könnte es sein, dass "Kyrill" in Europa einer der teuersten Winterstürme der Geschichte war.

Durch "Kyrill" verloren europaweit mindestens 39 Menschen ihr Leben, elf davon in Deutschland. Hunderttausende mussten hier zu Lande ohne Strom auskommen. Zahlreiche Straßen waren gesperrt, viele Züge konnten wegen blockierter Gleise nicht fahren.

"Kyrill" löst "Lothar" ab
Bisher galt "Lothar" als teuerster europäischer Wintersturm aller Zeiten. Er hatte 1999 - zu damaligen Preisen - für einen versicherten Schaden von 5,9 Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) gesorgt. Der volkswirtschaftliche Schaden lag nach Angaben der Münchener Rück, dem weltweit zweitgrößten Rückversicherer, bei 11,5 Milliarden Dollar.

Zum Vergleich: Der Hurrikan "Katrina", der 2005 die US-Metropole New Orleans zerstörte, belastete ie Assekuranzen - als teuerster Sturm aller Zeit - mit 62 Milliarden Dollar und die Volkswirtschaft mit 129 Milliarden Dollar.

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