Fährunglück

Vier Tote bei Schiffskollision vor Sizilien

Ausland
16.01.2007 14:47
Beim Zusammenstoß einer Schnellfähre mit einem Containerschiff vor Sizilien sind mindestens vier Menschen getötet worden, fast 90 Passagiere des schwer beschädigten Tragflächenbootes erlitten Verletzungen. Der Unfall ereignete sich am Montagabend zwischen Sizilien und dem italienischen Festland in der Meerenge von Messina.

Die Umstände des Unfalls waren auch am Dienstag noch unklar. Da die Wetterbedingungen zum Unglückszeitpunkt gut waren, gehen Ermittler von menschlichem Versagen des Kapitäns der Fähre aus.

Bei den Opfern handelt es sich um drei Besatzungsmitglieder der Fähre und den Kapitän. "Wahrscheinlich hat er den Abstand und die Geschwindigkeit des Frachtschiffes falsch kalkuliert", berichtete die Zeitung "Corriere della Sera". Jedoch habe er durch ein Manöver in letzter Sekunde vermutlich viele Menschenleben gerettet - denn statt frontal auf das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Containerschiff zu prallen, wurde die Schnellfähre seitlich getroffen. "Und an dieser Stelle ist das Tragflügelboot besonders robust", sagte ein Mitarbeiter der Küstenwache im italienischen Fernsehen. Der Frachter sei von rechts gekommen und habe deshalb Vorfahrt gehabt, hieß es.

Panik nach dem Zusammenprall
Das Tragflächenboot Segesta Jet der italienischen Staatsbahnen war mit rund 130 Passagieren an Bord unterwegs von Reggio Calabria auf dem italienischen Festland nach Messina auf Sizilien. An Bord sei nach dem Unfall Panik ausgebrochen, berichteten Augenzeugen. Verängstigte Passagiere sprangen über Bord, viele bluteten am Kopf, andere waren zwischen Trümmern eingeklemmt. Die wenige Minuten später eintreffenden Rettungskräfte arbeiteten stundenlang, um alle Passagiere in Sicherheit zu bringen. Die meisten von ihnen seien Pendler gewesen, die die 30-minütige Strecke jeden Tag zurücklegen.

Schnellfähre fast in zwei Teile gerissen
Das Tragflächenboot wurde bei dem Zusammenstoß mit dem weitaus größeren Frachtschiff nahe der Hafeneinfahrt fast in zwei Teile gerissen. Nach der Kollision sei Feuer ausgebrochen. "Ich dachte, ich würde sterben", sagte eine 20-jährige Italienerin, die leicht verletzt wurde. Küstenwache und Feuerwehr waren stundenlang im Einsatz, um eventuell weitere eingeklemmte Passagiere zu finden.

Das 130 Meter lange Frachtschiff, das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fuhr, habe Container transportiert. Die in den Unfall verwickelten Schiffe sollen nun beschlagnahmt werden, sagte Luigi Croce, ein Staatsanwalt aus Messina. Ermittlungen sollen die Ursache des Unglücks klären.

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