Liebesmafia-Opfer

Über 100 Männer zahlen für Moskauer Mädchen

Österreich
11.01.2007 21:57
Ministerialbeamte, Arbeiter, Anwälte, Ärzte, Geschäftsleute - wenn es um die Einsamkeit geht, sind alle Männer blind vor Liebe! Weit über hundert von ihnen zählen zu den Opfern der russischen "Liebesmafia". Sie zahlten bis zu 6000 Euro, um ihre erotischen Internet-Bekannten aus dem Osten zu sich zu holen. Auf die Ankunft ihrer Moskauer Schönheiten warten sie noch heute.

Ein Blick ins Internet-Portal - und schon waren die heimischen Männer bis über beide Ohren in ihre neuen russischen Freundinnen verliebt. Doch es war alles nur Betrug mit internationalen Dimensionen. Denn die rassigen, meist schwarzhaarigen Schönheiten aus Putins Reich gibt es nur als Foto. "Eine Frau ist unter 40 verschiedenen Namen und unter 40 verschiedenen Identitäten im Partnerschaftsportal aufgetreten", schildert ein Fahnder.

Tatsächlich ist das miese Geschäft mit der Einsamkeit perfekt organisiert. Schon mit 17 werden die Mädchen rekrutiert, in eigenen Büros sitzen Dolmetscherinnen, die sich - sollten die Österreicher anrufen - als jeweilige Auserwählte ausgeben. Unter allerlei Vorwänden verlangen die "Annas" und "Irinas" immer mehr Geld von ihren Verehrern.

70.000 Euro fürs Liebesglück
Mehr als 100 Opfer haben sich gemeldet - Beamte, Anwälte, Ärzte. Doch die Dunkelziffer dürfte höher sein. Denn viele Männer schweigen aus Scham. Einer zahlte sogar 70.000 Euro für das nie eingetretene Liebesglück. Weitere Opfer, die auch Fotos ihrer "Freundinnen" schicken können, können sich mit einem E-Mail an brokenhearts@circle4love.com wenden.

Ein Betroffener: "Dass man uns das Herz bricht, ist schlimm genug, jetzt müssen wir uns gegen die 'Liebesmafia' zur Wehr setzen. Je mehr Opfer sich melden, desto leichter können wir das Geschäft mit unserer Einsamkeit aufdecken."

Von Mark Perry und Lukas Lusetzky; Symbolbild: Peter Tomschi

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