Völlig ungestört konnte die neue Regierung den Weg über den Ballhausplatz nicht antreten. Wegen der Regelung der Studiengebühren haben SPÖ-Jugendorganisationen und Studentenorganisationen sowie mehrere andere Gruppen, darunter die Polizeigewerkschaft zu Protesten aufgerufen, rund 2.000 Demonstranten leisteten dieser Aufforderung Folge. Die Polizei hat den Ballhausplatz schon zuvor großräumig abgesperrt und war selbst mit 350 Beamten vor Ort.
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Gegen 11.15 Uhr versuchte laut Polizei eine "anarchistische Splittergruppe" die Absperrung gewaltsam zu durchbrechen. Die Demonstranten wurden von der Polizei zurückgedrängt. In weiterer Folge flogen u.a. Flaschen, Farbbeutel und Eier in Richtung der Uniformierten. Eine Spezialeinheit löste den "gewaltbereiten Block" schließlich auf.
Davor hatte ein Raucherfeuerwerk für Irritation gesorgt. Beim Eintreffen der neuen Bundesregierung warfen Demonstranten die Rauchbombe in Richtung Ballhausplatz und tauchten weite Teile in stickigen, dichten Nebel. Festnahmen oder Verletzte gab es nicht.
Unsanfter Morgengruß für Gusenbauer
Schon in den frühen Morgenstunden des Donnerstags fanden sich 50 bis 60 Demonstranten vor der Wohnung Gusenbauers im 7. Wiener Gemeindebezirk ein, um gegen die Zugeständnisse der Sozialdemokraten an die ÖVP bei der Bildung der Großen Koalition zu protestieren.
Salzburger SPÖ-Zentrale zugemauert
In Salzburg mauerten rund 20 VSSTÖ-Mitglieder die SPÖ-Zentrale zu. Sie protestierten gegen die nicht eingehaltene Abschaffung der Studiengebühren und forderten den Rücktritt des designierten Bundeskanzlers Gusenbauer. Mit Ziegeln, Sand und Zement zogen fünf Uhr früh die SPÖ-Studenten vor die Zentrale ihrer Partei. Sie mauerten Stein um Stein und schlossen damit die Tür. Damit kann weder jemand hinein noch hinaus. Die Protestierer wollten ein Gespräch mit den führenden Salzburger SPÖ-Politikern.
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