Schöni nackert!

Rainer Schönfelder wedelt nackt in Wengen

Sport
11.01.2007 20:47
Einen Tag Sozialarbeit muss Rainer Schönfelder für seine Nacktabfahrt in Wengen ableisten. Das hält Alpindirektor Hans Pum als "Konsequenz" für angemessen. Schönis Reaktion: "Ich bin angenehmst beeindruckt von der Reaktion meiner Chefs im Skiverband - man sieht, sie sind viel lockerer als ihr Ruf!"

Andere Reaktionen freuen ihn aber natürlich mehr. Zum einen das weltweite Medieninteresse ("Ich hätte nie im Traum gedacht, dass so eine Aktion sowas auslösen kann!"), viel mehr aber die überwältigende Flut an zumeist positiven Reaktionen der Menschen: "Bei meinem Management gehen die Mailboxen über, meine Website ich schon kurzfristig zusammengebrochen, die Menschen haben so positiv reagiert und so schöne Sachen geschrieben, das hat mich echt gerührt, weil die Leute mich darin bestärken, Gefühle zu zeigen und seiner Lebensfreude Ausdruck verleihen ist nichts Schlimmes".

Sein Lieblingszitat aus einem Medienforum: "Schön einen Menschen beim Leben zu sehen!" Schönfelder: "Da kann ich nur sagen: Schön zu sehen, das andere sehen, was mir wirklich wichtig ist im Leben - das Leben eben."

"Wer will mich?" - Offenbar alle!
Bei Schönfelders Managerin Anna Demel stapeln sich bereits die Anfragen gemeinnütziger Institutionen, die möchten, dass Schöni den beschlossenen Tag Sozialarbeit ihnen widmet. "Es sind schon 30 Anfragen aus allen Sparten der Gemeinnützigkeit, vorwiegend aber Institutionen, die sich mit Kindern beschäftigen", so die Managerin. "Ich freue mich sehr, dass die Öffentlichkeit Rainer in dieser Situation als den sieht, der er auch ist: Ein lebensbejahender, offener, emotionaler Mensch, ohne Zwänge, ohne Vorurteile, aber mit viel Freude im Herzen."

Nacktfahrt wegen verlorener Wette
Anlass für die Nackt-Abfahrt in Wengen nach der Trainingsabsage war eine verlorene Wette gegen seinen Physiotherapeuten. Bei der Einlösung stand dann zufällig ein Fotograf am Hang. „Das war kein PR-Gag, es war nicht geplant!“ machte man beim Schöni-Management sofort glaubhaft. Der zweimalige Olympia-Medaillengewinner war schlicht froh, dass er überhaupt fahren konnte und nicht schon lange abreisen musste. 

Jubelfahrt im Adamskostüm
Nach tagelangen Kopf- und Rückenschmerzen versuchte Schönfelders Physiotherapeut eine spezielle Manualtechnik und meinte: "Wirst sehen, morgen geht´s dir besser!" Drauf Rainer Schönfelder: "Wenn die Schmerzen morgen nachlassen, fahr ich nackert einen Hang runter!". Prompt ist Schönfelder Mittwoch früh erstmals wieder fast ohne Schmerzen aufgewacht.

Als sich nach der Trainingsabsage das Feld beim Start der Lauberhornabfahrt lichtete, machte sich Rainer Schönfelder also daran, seine Wette einzulösen - im Outfit, das er seinerzeit bei einem Iglo-Spot getragen hatte, im Adamskostüm (bis auf Helm und Handschuhe) raste er neben der gesperrten Rennpiste den Hang hinunter. Was er nicht ahnte (oder ihm schlicht wurscht war): Etwas unterhalb schaute ein Pressefotograf eher zufällig durch den Sucher, sah Schönfelder, wie Gott ihn schuf, und drückte ab.   

Martin Ritzer, Chef der Bildagentur GEPA: "Die Fotos haben eine Dynamik ausgelöst, wie bisher nur das Foto von Hermann Maiers Sturz in Nagano." Sogar der US-Nachrichtensender CNN kaufte eilig die Bilder an.

Schön, dass es nicht immer nur Horrorbilder braucht, um einen Hype auszulösen.
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(Bild: KMM)



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