Im Gespräch

Tierärztin Gabi Fiedler handelt zum Wohl der Tiere

Tierecke
18.12.2017 08:41

Putzige Haustiere als Weihnachtsgeschenk? ? Besser nicht, sagt Tierärztin Gabi Fiedler aus Werfen in Salzburg. Ihr fällt auf: Haustiere leiden durch Umweltgifte.

In das Tierarzt-Leben ist Gabi Fiedler so hinein geschlittert: Papa Berthold war schon einer, noch dazu als Landes-Veterinär der Vorgänger des jetzt amtierenden Josef Schöchl. "Und von Kindesbeinen an war ich eben immer in der Praxis und von Tieren umgeben", sagt Gabi Fiedler und streichelt Hündin "Arnika".

"Immer öfter Krebs bei Tieren"
Was ihr auffällt: "Es gibt auch bei den Tieren immer mehr Krebserkrankungen. Gerade Hunde haben die Schnauze stets am Boden, sie saugen die Luft damit förmlich ein. Und in Bodennähe ist die Schadstoff-Konzentration ja am größten." Dass jetzt über den Unkraut-Vernichter Glyphosat diskutiert wird, hält sie für sehr wichtig: "Es ist dem Einzelnen oft gar nicht bewusst, welche chemischen Keulen er in seinem eigenen Garten einsetzt", sagt sie. "Und damit vielen Nützlingen wie Bienen und Marienkäfern schadet."

Umweltfreundliche Schädlingsbekämpfer wählen
Das schwer giftige "Schneckentod" etwa oder die Mittel gegen Blattläuse: "Man muss sich selbst an der Nase nehmen: Es ist halt komplizierter, gegen Läuse selbst einen Brennesselsud zu machen. Aber der ist genau so wirksam und eben umweltfreundlich."

Und auch der Gartendünger ist für Vierbeiner gefährlich: "Wir hatten nicht nur einen Hund, der sich damit schwer vergiftet hat." Auch der Bio-Müll ist eine Gefahr für Haustiere, besonders für Hunde: "Darin enthalten ist sehr häufig Kaffeesud, der kann bei Hunden schwere Krämpfe hervorrufen."

Menschliche Leckereien für Hunde oft giftig
Viele gut gemeinte Leckereien sind für Vierbeiner pures Gift, sagt Gabi Fiedler: "Ein Blatt Wurst oder Schinken ist nicht tragisch, aber Süßigkeiten, die viel Schokolade oder Birkenzucker enthalten, können für Hunde tödlich sein, weil das zu Leberversagen führt." Naschkatzen unter den Hunden führen sowieso ein schweres Leben: "Einmal haben wir den 65 Kilo schweren Schweizer Sennenhund einer Pongauer Bäuerin notoperieren müssen. Er hatte eine große Portion Apfelbrot stibitzt, das arme Tier hat sich aufgebläht wie ein Luftballon."

Tiere unter dem Christbaum?
Tiere unterm Christbaum als Weihnachtsgeschenk? "Das sollte man sich sehr gut überlegen", sagt die Tierärztin: "Da muss sich die Familie einig sein und man sollte zusammenhelfen. Denn mit Füttern alleine ist es nicht getan, ein Tier braucht viel Pflege und Zeit." Ein junger Hund der mit Kindern aufwächst, kann viel Freude bereiten. Und Katzen, die nicht ins Freie müssen, seien oftmals für ältere Menschen besser geeignet.

Tipps für die Silvesternacht
Jetzt, wenn Silvester kommt, mit seinen Böllern und mit Krachern, leiden viele Tiere sehr: "Eine Möglichkeit ist, sie mit einer Lärm-CD zu trainieren. Noch besser aber: Dorthin zu fahren, wo es still ist."

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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