Politik

Jetzt ist das Cassco-Projekt tot!

Salzburg
04.12.2017 17:03

Ende 2016 fiel die Entscheidung: Das UKH siedelt vom Rehrlplatz ab, seither hängt das Cassco-Projekt in der Luft. Im Wahlkampf gab es nun aber ein klares Bekenntnis der beiden Bürgermeister-Kandidaten: Wegen der massiven Bedenken der UNESCO kann der Bau, wie aktuell geplant, nicht umgesetzt werden.

25.000 Protest-Unterschriften gab es gegen den riesigen Cassco-Bau beim Salzburger UKH. SPÖ, Grüne und Neos haben das Mega-Projekt 2013 dennoch durchgewunken. Mehrmals wurde der 100 Meter lange und ursprünglich über 20 Meter hohe Bau in der Altstadtschutzzone I umgeplant. Doch die UNESCO befand: Er ist mit fünf Geschoßen immer noch zu hoch, zu wenig gegliedert und es passt nicht in die Umgebung. Was besonders schwer wiegt: Die Stadt übersandte die endgültigen Pläne erst (im April 2016) lange nach ihren politischen Sanktus für das Projekt an die UNESCO. Obwohl man dort ausdrücklich vor dem Verlust des Weltkulturerbe-Status gewarnt hatte: „Vor einer Genehmigung ist eine Entscheidung der UNESCO einzuholen“, hieß es dazu aus Paris.

Nun haben sich sowohl SP-Bürgermeister-Kandidat Bernd Auinger („Das eingegereichte Projekt wird so nicht kommen“) als auch der amtsführende Bürgermeister und VP–Kandidat Harald Preuner festgelegt: „Ich habe gegen das Projekt gestimmt, gescheiter wäre es gewesen, wenn es niemals beschlossen worden wäre.“

Gegen ein weiteres Abspecken des Projektes hatte sich Bauträger Cassco bisher gewehrt – es würde dadurch unrentabel. „Dem Schutz der Altstadt kommt ein vorrangiges öffentliches Interesse zu“, so steht es im Salzburger Stadtrecht. Gemeinderat Dr. Christoph Ferch: „Das haben viele Stadtpolitiker bisher leider ignoriert, vielleicht ändert sich das nun endlich.“

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

Kommentar: Die Bürgergarde marschiert nicht

Zur gefälligen Erinnerung: Am kommenden Sonntag entscheidet sich, wer die nächsten eineinhalb Jahre das Amt des Bürgermeisters der Stadt Salzburg ausüben wird. Wenn die Welt noch steht, so finden dann im März 2019 die gemeinsamen Direkt-Wahlen für den Stadtchef und den Gemeinderat statt.

Die Nervosität in den Parteien ist dennoch gestiegen und eine Was-wäre-wenn-Bemerkung des Kandidaten Bernhard Auinger löste Unruhe aus: Natürlich könnte eine Eingemeindung von Orten im Umland Probleme im Wohnungsbereich lösen, doch daran sei nicht zu denken.

Prompt bot man der „Krone“ am Montag ein Foto vom vermeintlichen Überlebenskampf der Land-Bürgermeister an: Versammelt um Harald Preuner, der ihnen die territoriale Unversehrtheit bescheinigte. Wir lehnten dankend ab, denn bei schlechten Wahl-Gags machen wir nicht mit. Auinger, der dem ÖVP-Kandidaten im ersten Durchgang ziemlich nahe gekommen ist, versicherte mir: Die Bürgergarde würde nicht nach Wals oder Bergheim einmarschieren. Nun: Ein wenig mehr Engagement bei der Lösung der Probleme im Zentralraum wäre schon gut. Was vernünftige Zusammenarbeit bringt, zeigt sich bei Cassco: Preuner und Auinger haben das abscheuliche Projekt ein für alle mal versenkt und das Weltkulturerbe bewahrt.

Hans Peter Hasenöhrl

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